Papyrus Stockholm

Gehört zusammen mit dem Papyrus Leiden zu den frühesten bekannten Sammlungen „chemischer“ Rezepte (Ende 3./Anfang 4. Jh.). Um 1828 wurde eine Reihe griechischer Papyrus-Urkunden gefunden, die vermutlich als Beigaben gedacht waren. Ein Teil davon, darunter auch der P. S., kam 1832 in die Königliche Bibliothek Stockolm. Herausgabe und Übersetzung des Urtextes erfolgten aber erst 1913. Es lässt sich nicht mehr feststellen, ob der P. L. und der P. S. vom gleichen Schreiber stammen oder gemeinsam verfasst wurden.
Von 159 Rezepten beschäftigen sich 9 mit Metallen, hauptsächlich mit der Nachahmung und Verfälschung von Silber. 79 befassen sich mit der Imitation und Reinigung von Edelsteinen und Perlen. Die Färberei, vor allem die Purpurfärberei, steht im Mittelpunkt der letzten 71 Anweisungen. Die Erzeugung von Silber täuschen silberähnliche Legierungen vor. Die im P. S. gemachten Angaben zur Nachahmung bzw. Verfälschung echter Edelmetalle und -steine veweisen jedoch auf eine der historischen Wurzeln der Alchemie.

Lit: Priesner, Klaus/Figala, Karin (Hrsg.): Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft. München: Beck, 1998.
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