GW JG. 2014

GRENZGEBIETE DER WISSENSCHAFT (GW)

63. Jahrgang – 2014 – Innsbruck: Resch

Vollständige Scans der Grenzgebiete 2014


Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2014 – Heft 1

Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2014 – Heft 2

Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2014 – Heft 3

Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2014 – Heft 4

 

Leitartikel

GW 2014-1
Resch, Andreas: In den Grenzbereichen der Wissenschaft (Editorial)
Berndt, Sebastian: „Dein Fuß wird baden im Blut“. Metal als Phänomen der Überschreitung und ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Bösen 7
Heindl, Erich J. (+): Ist das Ich des Menschen nur eine Fiktion? Erkenntniskritische Anfragen an die Neurobiologie 53
Ludwig, Klemens: Astrologie in der Kunst. Eine astrologisch-philosophische Reise durch die Kunstepochen 31

GW 2014-2
Beck, Heinrich: Philosophische Argumente zur Existenz Gottes: Plato, Augustinus, Martin Buber 155
Capra, Giuseppe (1933-2013): Erfahrungen eines Diözesanexorzisten. Anhören, Werten, Befreiungsgebet, Exorzismus 133
Prof. P. Ferdinand Franz Josef Zahlner (1936-2014) 99
Zahlner, Ferdinand: Zu Geschichte und Begriffen der Paranormologie 103

GW 2014-3
Bonfranchi, Riccardo: Östlicher Zen und westliche Pädagogik. Unterschiede – Parallelen – Gemeinsamkeiten 261
Haraldsson, Erlendur: Behauptete Begegnungen mit Verstorbenen. Die Bedeutung des gewaltsamen Todes bei 337 neuen Fällen 231
Resch, Andreas: Außergewöhnliche Erfahrungen 195

GW 2014-4
Lintner, Martin M.: Die Spiritualität des Nikolaus Cusanus. Eine Spurensuche in seinen Werken und Predigten 339
Poser, Manfred: Unsichtbare werden sichtbar. Das schwer fassbare Phänomen der Materialisation Verstorbener 315
Rohloff, Alfred: Aspekte einer Lebenstheorie. Zum Verhältnis von Geist und Leben 291

Bücher und Schriften
Bücher und Schriften
Norbert Andersch: Symbolische Form und psychische Erkrankung. Argumente für eine ,Neue Psychopathologie‘. Klinische und philosophische Überlegungen (A. Resch) 184
Gerhard Armanski: Die großen Göttinnen: Isis (und Maria), Aphrodite, Venus (A. Resch) 95
Stephanie-Maria von Bar: Der Vernunftgedanke Meister Eckharts: gegliedert in „Denken“, „Bestimmung“ und „Sache“ – abgelesen an den deutschen Traktaten (A. Resch) 373
Heidemarie Bennent-Vahle: Mit Gefühl denken. Einblicke in die Philosophie der Emotionen (A. Resch) 183
Claudia Bozzaro: Das Leiden an der verrinnenden Zeit: eine ethisch-philosophische Untersuchung zum Zusammenhang von Alter, Leid und Zeit am Beispiel der Anti-Aging-Medizin (A. Resch) 369
Helmut Feld: Das Ende des Seelenglaubens: vom antiken Orient bis zur Spätmoderne (A. Resch) 84
Martin Fitzenreiter: Tierkulte im pharaonischen Ägypten (A. Resch) 94
Lars Friedrich / Eva Geulen / Kirk Wetters (Hg.): Das Dämonische. Schicksale einer Kategorie der Zweideutigkeit nach Goethe (A. Resch) 374
Ute Frietsch: Häresie und Wissenschaft: eine Genealogie der paracelsischen Alchemie (A. Resch) 90
Veronica Futterknecht / Michaela Noseck-Licul / Manfred Kremser (Hg.): Heilung in den Religionen. Religiöse, spirituelle und leibliche Dimensionen (A. Resch) 189
Louie Harris: Alec Harris. Die Geschichte eines großen Materialisationsmediums (M. Poser) 365
Hans Kessler: Was kommt nach dem Tod? Über Nahtoderfahrungen, Seele, Wiedergeburt, Auferstehung und ewiges Leben (A. Resch) 287
Marcus Knaup: Leib und Seele oder mind and brain? Zu einem Paradigmenwechsel im Menschenbild der Moderne (A. Resch) 372
Raimund Lachner / Denis Schmelter (Hg.): Nahtoderfahrungen: eine Herausforderung für Theologie und Naturwissenschaft (A. Resch) 92
Klemens Ludwig: Astrologie in der Kunst: 4000 Jahre kosmische Harmonie und Ästhetik (A. Resch) 87
Katarina und Peter Michel: Spontanheilung: warum das Unmögliche doch geschieht (A. Resch) 286
Hans-Dieter Mutschler: Halbierte Wirklichkeit. Warum der Materialismus die Welt nicht erklärt (A. Resch) 185
Petra Ney-Hellmuth: Der Fall Anneliese Michel. Kirche, Justiz, Presse (A. Resch) 187
Thomas de Padova: Leibniz, Newton und die Erfindung der Zeit (G. Kleinschmidt) 367
Manfred Poser: Zeit und Bewusstsein. Warum Zeit eine Illusion ist (A. Resch) 88
Annekatrin Puhle / Jürgen Trott-Tschepe / Birgit Möller: Heilpflanzen für die Gesundheit: 333 Pflanzen – neues und überliefertes Heilwissen; Pflanzenheilkunde, Homöopathie und Aromakunde (A. Resch) 86
Alfred Rohloff: Untergang oder zivile Weltgesellschaft? Zum Verhältnis von Geist und Leben (A. Resch) 368
Thomas Stölzel: Staunen, Humor, Mut und Skepsis. Philosophische Kompetenzen für Therapie, Beratung und Organisationsentwicklung (R. Bonfranchi) 363
Barbara Stollberg-Rilinger (Hg.): „Als Mann und Frau schuf er sie“: Religion und Geschlecht (A. Resch) 370
Klaus von Stosch / Tuba Isik (Hg.): Prophetie in Islam und Christentum (A. Resch) 191
Werner Thiede: Die digitalisierte Freiheit: Morgenröte einer technokratischen Ersatzreligion (A. Resch) 89

GW 2014/1

LEITARTIKEL / Abstracts

BERNDT, SEBASTIAN: „Dein Fuß wird baden im Blut.“ Metal als Phänomen der Überschreitung und ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Bösen. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 1, 7 – 29

Metalmusik und -kultur überschreiten musikalische, inhaltliche, körperliche und ästhetische Grenzen. Als Überschreitung im soziologischen Sinne interessiert sich der Metal nicht für moralische Fragestellungen, ist aber gerade deshalb auf seine öffentliche Thematisierung als böse angewiesen. Auf diese Weise ermöglicht der Metal jedoch eine Zugangsweise zum Bösen, die über eine rein rationale Betrachtung hinaus das Böse als Böses erfahrbar machen kann. Als ein solches gesellschaftliches Phänomen wirft er neue Fragen im Umgang mit dem Bösen auf, insbesondere nachdem das Vertrauen, das Böse durch gesellschaftlichen und / oder wissenschaftlichen Fortschritt zu überwinden, verloren gegangen ist.

Ästhetik des Bösen
Böse, das
Emotionen
Identität
Individualität
Metal
Musik
Überschreitung

BERNDT, SEBASTIAN: „You will wash your feet in your enemy’s blodd.“ Metal as a phenomenon of transgression and a holistic view on evil. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 1, 7 – 29

Heavy Metal is to be understood as a transgressive music and culture. Its transgression is sonic, discursive, bodily and aesthetical. As transgression it is not involved in moral distinctions, though bound to be discussed morally by the public. Fascinated with the abject, with violence, atrocities, perversities and all the other matters regarded as evil by the society and forging these topics into art, it needs somebody else to name this art as what it is – evil. Thus, metal provides a way of experiencing evil as evil which is impossible for a mere rational approach. As such it raises new questions, i.e. how to deal with evil since it obviously won’t be overthrown by social or scientific progress.

Aesthetics of evil
emotions
evil
identity
individuality
metal
music
transgression

LUDWIG, KLEMENS: Astrologie in der Kunst. Eine astrologisch-philosophische Reise durch die Kunstepochen.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 1, 31 – 52

Zahlreiche Gemälde, Fresken, Mosaike, Skulpturen, Plastiken, ebenso wie Kathedralen, Taufkirchen, Glockentürme, Schlösser und Rathäuser legen Zeugnis davon ab, dass Astrologie und Kunst zusammengehören. Das gilt für alle Epochen: Von den unbekannten Erbauern der romanischen und gotischen Kathedralen über Leonardo da Vinci, Tizian und Albrecht Dürer bis hin zu Salvador Dali, Andy Warhol und Friedensreich Hundertwasser haben sich Künstler von der Astrologie inspirieren lassen. Einige haben das offen zum Ausdruck gebracht, wie die Baumeister der bedeutenden Kathedralen, die im Tympanon, auf dem Fußboden oder in Glasfenstern der Astrologie gehuldigt haben. Andere wie Leonardo, Tizian oder Rubens haben allegorische Bilder gewählt; sei es, um nur Eingeweihte an ihrem Wissen teilhaben zu lassen oder um sich vor Verfolgung zu schützen.
Bei genauerem Hinsehen ist diese Verbindung nicht überraschend; im Gegenteil, beide ergänzen sich: die Kunst bringt geistige Ideen der jeweiligen Zeit zum Ausdruck. Die Astrologie macht diese Ideen durch eine uralte und zeitlose Symbolsprache erfahrbar und gibt den Menschen Orientierung bei der Suche nach ihrem Platz im Kosmos. Beide vereint die Sehnsucht nach der kosmischen Harmonie und Ästhetik. Ebenso wie die Kunst war die Astrologie immer auch Spiegelbild der Gesellschaft.
Astrologie

Buch-Kunst
Intellekt – Gefühl
Kunst
Leben – Tod
Malerei
Religion
Tierkreis

LUDWIG, KLEMENS: Astrology in art. An astrological-philosophical journey through the various periods of art.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 1, 31 – 52

A great number of paintings, frescos, mosaics and sculptures as well as cathedrals, baptistries, belfries, castles and town halls are a testimony of the common bond between astrology and art. This is true of all periods. From the unknown architects of the Romanesque and Gothic cathedrals via Leonardo da Vinci, Tizian and Albrecht Dürer to Salvador Dali, Andy Warhol and Friedensreich Hundertwasser artists got their inspiration from astrology. Some gave expression to it in their work, as e.g. the architects of important cathedrals who in the tympanum, on the floor or in the stained-glass windows paid homage to astrology. Others, like Leonardo, Tizian or Rubens, chose allegorical pictures – either to let have share only the initiated in their knowledge or to protect themselves against persecution. However, if you think about it, this liaison between astrology and art is not surprising. On the contrary, they complement each other: Art expresses the ideas of a special period, astrology makes them accessible by an ancient and timeless symbolic language and helps people to find their place in the cosmos. Both are linked by the longing for cosmic harmony and aesthetics, and like art astrology has always been reflecting the society.

Art
astrology
book art
intellect – feeling, emotion
life – death
painting
religion
zodiac

HEINDL, ERICH J. (+): Ist das Ich des Menschen nur eine Fiktion? Erkenntniskritische Anfragen an die Neurobiologie.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 1, 53-73

Stellt das Ich des sich selbst reflektierenden Menschen nur eine Fiktion dar? Diese Frage können das menschliche Erkenntnispotential und das Gehirn von sich aus, wie dargelegt wird, nicht restlos beantworten. Der Mensch ist nämlich ein dualistisches Gebilde: er gehört einer materiellen und einer geistigen Welt an. Diese Welten restlos auszuloten, stößt auf unüberwindbare Grenzen sowohl im Denken als auch im Forschen, was einzelne Philosophen und Neurobiologen durch ihre Reduktion des Menschen auf das Gehirn oder die Körperlichkeit verneinen. Diese Art von „Szientismus“ ist jedoch ein Glaube, der unreflektiert neurologisch Beschreibbares für das ausschließlich Wirkliche hält.

Geist
Körper
Neurobiologie
Person

HEINDL, ERICH J. (+): Is the human self just fictional? Epistemological questions to neurobiology. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 1, 53-73

Is the human self just a reflection? This question cannot be answered completely by the knowledge potential or by the brain, as is shown in this article. In fact, man’s structure is of a dualistic nature. He belongs to a material as well as to a spiritual world. Trying to get to the bottom of these two worlds meets with insurmountable limits in thought and research which is negated by individual philosophers and neurobiologists by reducing man to the brain or to corporeality. However, this kind of “scientism” is a faith that identifies what has been described neurologically and without reflection with the solely real.

Body
mind
neurobiology
person

RUBRIKEN

Aus Wissenschaft und Forschung:
Kasseler Zauberhandschrift entziffert

Dokumentation:
Giuseppe Capra (1933-2013)
„Kalter“ Exorzismus (Emidio Alessandrini OFM)

Paranormologikon:
Astrologie

GW 2014/2

LEITARTIKEL / Abstracts

Prof. P. Ferdinand Franz Josef Zahlner (1936-2014) 99

Der Nachruf bringt eine kurze Biografie und listet seine wesentlichen Beiträge zu den Grenzgebieten der Wissenschaft auf.
Zahlner war als Botaniker, Theologe und Paranormologe ein Mann mit einer besonderen historischen Nase und begrifflicher Definitionsfähigkeit.
ZAHLNER, FERDINAND: Zu Geschichte und Begriffen der Paranormologie. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 2, 103 – 131

Prof. P. Ferdinand Zahlner (1936 – 2014) hat in seinem Nachlass eine Liste zu Daten und Begriffen der Paranormologie hinterlassen, die er bereits 1964 ansetzte, aber – durch welche Umstände auch immer – nicht mehr weiterführte. Die Daten zur Geschichte und die Begriffe sind heute noch gültig und hilfreich, geben zudem Einblick in die paranormologische Denkweise vor mehr als 50 Jahren und verdienen, zur Erinnerung an Prof. Zahlner, veröffentlicht zu werden, zumal ein so kurzer Überblick der wichtigsten Begriffe zur Paranormologie sonst nicht zu finden ist.

Paranormologie /Begriffe
Paranormologie /Daten
Zahlner, Ferdinand

ZAHLNER, FERDINAND: Paranormology: History and terminology. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 2, 103 –131

The following contains a list of data as well as of terms of paranormology taken from Prof. Ferdinand Zahlner’s (1936 – 2014) estate which he had already begun in 1964 but not continued, whatever the reasons. The historical data and terms are still valid and useful, they give an insight into the paranormal way of thinking from more than 50 years ago and deserve to be published in remembrance of Prof. Zahlner, especially as such a brief survey of the most important paranormal terms is not to be found elsewhere.

Paranormology /data
paranormology /terms
Zahlner, Ferdinand

CAPRA, GIUSEPPE: Erfahrungen eines Diözesanexorzisten. Anhören, Werten, Befreiungsgebet, Exorzismus.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 2, 133 – 154

Die hier von P. Giuseppe Capra († 2013) vorgelegten Erfahrungen als Diözesanexorzist sind heute bereits von historischer Bedeutung, zumal Capra zu den am längsten gedienten Exorzisten gezählt werden kann. In den vorliegenden Ausführungen werden neben persönlichen Erfahrungen die Grundbegriffe von Besessenheit sowie die Vielfalt der Erscheinungsformen angeblich Besessener, der Therapieformen und des seelsorglichen Beistandes beschrieben. Letzterer reicht dabei vom Befreiungsgebet bis zum eigentlichen Exorzismus im Auftrag des Bischofs.

Befreiungsgebet
Besessenheit
Exorzismus

CAPRA, GIUSEPPE: Experiences of a diocesan exorzist. Listening, judging, deliverance prayer, exorcism.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 2, 133 –154

The experiences presented by Fr Giuseppe Capra († 2013) as diocesan exorcist have already become of historical importance as Capra ranks as one of the longest-serving exorcists. Apart from personal experiences also the basic concepts of obsession as well as the various manifestations of allegedly possessed, of forms of therapy and of pastoral assistance are described. The latter may range from a deliverance prayer to a true exorcism ordered by the bishop.

Deliverance prayer
exorcism
obsession, possession

BECK, HEINRICH: Philosophische Argumente zur Existenz Gottes: Plato, Augustinus, Martin Buber. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 2, 155 – 171

Einleitend wird das Verhältnis der philosophischen Frage nach dem Grund des Seins und des religiösen Glaubens erörtert; dabei ist von Bedeutung, ob die Philosophie (in einem „kosmologischen Ansatz“) vom Ganzen der Welt oder (in einem „anthropologischen Ansatz“) speziell von der menschlichen Person ausgeht. Sodann wird die geschichtliche Entwicklung des letzteren Weges exemplarisch an den drei genannten Philosophen gezeigt. Er führt zu einem dialogisch-personalistischen Gottesverständnis, das die Religionen zu einem philosophisch fundierten Dialog einlädt. So können sie sich von ihren Voraussetzungen her verstehen und schätzen lernen und sich dem Geheimnis Gottes noch mehr öffnen.

Augustinus
Buber, Martin
Existenz Gottes
Gottesbegriff
Philosophie
Plato
Religion

BECK, HEINRICH: Philosophical arguments on the existence of God: Plato, Saint Augustine, Martin Buber.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 2, 155 –171

First of all, the relation of the philosophical question of the ground of being and the religious faith is discussed. What is important in it is whether philosophy starts from the whole of the world (“cosmological approach”) or specifically from the person as such (“anthropological approach”). Then, the historical development of the latter is illustrated by the example of the three philosophers mentioned. This approach leads to a dialogic and personalistic understanding of God which invites the religions to a philosophically sound dialogue. In this way, they can learn to understand and appreciate one another and open themselves up to the mystery of God even more.

Augustine
Buber, Martin
existence of God
philosophy
Plato
religion
understanding of God

RUBRIKEN

Aus Wissenschaft und Forschung:
Vorläufer der Nazca-Linien entdeckt
Fliegen mit der Kraft der Gedanken

Dokumentation:
Anerkannte Wunder zur Selig- und Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II.

Paranormologikon:
Personenlexikon zur Paranormologie

GW 2014/3

LEITARTIKEL / Abstracts

RESCH, ANDREAS: Außergewöhnliche Erfahrungen. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 3, 195 – 230

Der Beitrag bringt neben einer Begriffserklärung und Hinweisen zum Auftreten Außergewöhnlicher Erfahrungen eine Beschreibung der Außersinnlichen Wahrnehmung, wie Telepathie, Hellsehen, Präkognition, Psychokinese, Außerkörperliche Erfahrung und Spuk. Dem schließt sich eine Beschreibung der verschiedenen Formen von Besessenheit an. Das außergewöhnliche Phänomen des Wunders wird durch zwei Fälle beleuchtet. Am Schluss wird dann noch kurz auf das Phänomen der Mystik verwiesen.

Außergewöhnliche Erfahrungen
Außersinnliche Wahrnehmung
Besessenheit
Mystik
Wunder

RESCH, ANDREAS: Extraordinary experiences. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 3, 195 – 230

Besides an explanation of concepts as well as references to the occurrence of extraordinary experiences a description is given of extra sensory perceptions like telepathy, clairvoyance, precognition, psychokinesis, out-of-body experiences and poltergeist. Moreover, the various forms of possession are described. The extraordinary phenomenon of miracles is represented by two cases. Finally, a short excursion into mystics is made.

Extra sensory perception
extraordinary experiences
miracle
mystics
possession

HARALDSSON, ERLENDUR: Behauptete Begegnungen mit Verstorbenen. Die Bedeutung des gewaltsamen Todes bei 337 neuen Fällen. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 3, 231 – 260

25% der Westeuropäer und 30% der Amerikaner berichten von persönlichen Begegnungen mit Verstorbenen. 337 Isländer, die ebenfalls von solchen Erfahrungen berichteten, wurden vom Autor ausführlich dazu befragt. 90% erzählten von sensorischen Wahrnehmungen (Erscheinungen) einer verstorbenen Person. Davon waren 69% visueller, 28% auditiver, 13% taktiler und 4% olfaktorischer Art. Weniger als die Hälfte der Fälle ereignete sich in der Dämmerung oder bei Dunkelheit. In der Hälfte der Fälle war der Perzipient mit etwas beschäftigt oder bei der Arbeit. Unverhältnismäßig stark vertreten waren Erscheinungen von Personen, die einen gewaltsamen Tod erlitten hatten, sowie Krisenerscheinungen, die in zeitlicher Nähe zum Tod der wahrgenommenen Person berichtet wurden, wenngleich der Perzipient in der Mehrzahl der Fälle nicht wusste, dass die betreffende Person gestorben war. Die berichtete Todesart und die Identität der verstorbenen Personen wurden anhand offizieller Unterlagen verifiziert. Auch eine beträchtliche Anzahl kollektiver Erfahrungen wurde berichtet, darunter solche, die andere Zeugen bestätigten.

Anwesenheitsempfinden
Begegnungen mit Verstorbenen
Empfänger
Erscheinungen
Kollektivbegegnung
Tod, gewaltsamer
Wahrnehmung / auditiv, olfaktorisch, taktil, visuell

HARALDSSON, ERLENDUR: Alleged Encounters with the Dead. The Importance of Violent Death in 337 New Cases.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 3, 231 – 260

Personal encounters with the dead are reported by 25% of Western Europeans and 30% of Americans. Three hundred thirty-seven Icelanders reporting such experiences were interviewed at length. Ninety percent of them reported sensory experiences (apparitions) of a deceased person; 69% were visual, 28% auditory, 13% tactile, and 4% olfactory. Fewer than half of the experiences occurred in twilight or darkness. In half of the cases the experiencer was actively engaged or working. Disproportionately prominent were apparitions of those who died violently and crisis apparitions observed close to the time of death of the person who was perceived, although in the majority of cases, the percipient did not know that the person had died. Reported mode of death and the identity of the deceased persons were verified by checking official records. A fair number of collective experiences were reported, some of which were verified by other witnesses.

Apparitions
collective encounter
encounters with the dead
experience / auditory, olfactory, tactile, visual
feeling of presence
percipient
violent death

BONFRANCHI, RICCARDO: Östlicher Zen und westliche Pädagogik. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 3, 261 – 278

Wie verhalten sich östliche, d.h. zen-buddhistisch geprägte Erziehungs- und Unterweisungsmethoden im Verhältnis zu westlichen? Welche philosophischen Weltbilder stehen hinter den östlichen Lehrer-Schüler-Verhältnissen und wie werden diese methodisch umgesetzt und gelebt? Auf der Basis der Tätigkeitsfelder, die einen Weg (Dô) beschreiten, wird aufgezeigt, wie sich ein solcherart gestaltetes Lernen vollzieht. Es zeigt sich, dass durch ein lebenslanges Üben, d.h. auch ein stetes Wiederholen des Gleichen, ein Ziel erreicht werden soll, ohne dass dieses Ziel als ein solches in den Blick genommen wird. Diese Paradoxie, die durch die Begrifflichkeit des Ich-losen Zustandes, der durch ein solches, dauerndes Üben erreicht werden soll, charakterisiert wird, ist dem westlichen Denken fremd. Einige Ansätze zeigen zwar auch in unserem Denken (Marionettentheater bei Kleist, flow-Erlebnis etc.), dass ein stetes Wiederholen gleichartiger und gleichförmiger Aktivitäten durchaus Sinn machen kann. Zen-buddhistisches Gedankengut hat aber diese Gedanken in vielfältiger Weise konkret umgesetzt, wie an den Beispielen von Judô, Kendô, Kyudô, Gwan-dô und Chadô aufgezeigt wird.

Aikido
Chado
Gürtelsystem
Gwan-do
Judo
Kendo
Kyudo
Pädagogik, westliche
Unterricht, japanischer
Zen

BONFRANCHI, RICCARDO: Eastern Zen and Western education. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 3, 261 – 278

What’s the difference between zen buddhist educational methods and those practised in the Western world? What kind of philosophy is there behind the eastern teacher-student-relationship and how is it methodically translated and lived? On the basis of the fields of activity which follow a way (Dô) it is shown how this kind of learning performs. It turns out that by lifelong training, even by always repeating the same, an aim is to be achieved without paying attention to it as such. This paradox, which is characterized by the conceptuality of the ego-less condition that is to be attained by this permanent training, is unknown to Western thought. Of course, there are also some approaches in our reasoning (Concerning the Puppet Theatre by Kleist, flow-experience etc.) which prove that a constant repetition of similar or uniform activities can definitely make sense. However, zen buddhist philosophy concretely translated these thoughts in a multifold way, as for example can be seen with judo, kendo, kyudo, gwan-do and chado.

Aikido
belt-system
chado
education /Japan
education /West
gwan-do
judo
kendo
kyudo
zen

RUBRIKEN

Aus Wissenschaft und Forschung:
Ein Fall für Kryptozoologen?
Seelenverwandtschaft?
Tiere und ihr sechster Sinn?

Dokumentation:
Tätigkeitsbericht des IGPP 2012-2013
Hans-Peter Dürr (1929-2014)

GW 2014/4

LEITARTIKEL / Abstracts

ROHLOFF, ALFRED: Aspekte einer Lebenstheorie. Zum Verhältnis von Geist und Leben. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 4, 291 – 314

In einem kurzen Durchgang durch einige philosophische Ansätze (Descartes, Leibniz, Kant und Hegel), aber auch in einem naturwissenschaftlichen Exkurs, werden einige für die Erörterung des Themas Leben, insbesondere des Verhältnisses von Geist und Leben, relevante Kategorien gewonnen. Es sind dies vor allem die Kategorien Diversität der Lebewesen, Verschachtelung in überindividuellen Entitäten sowie die große Bedeutung des Anderen für das einzelne Lebewesen. Eingebettet sind die philosophischen Betrachtungen in die aktuelle Fragestellung nach der Möglichkeit einer zivilen Weltgesellschaft, ohne die, nach Meinung des Verfassers, die anstehenden Probleme in der Welt nicht gelöst werden können.

Descartes, R.
Hegel, G.W.F.
Kant, I.
Leben
Lebewesen
Leibniz, G.W.
Monade
Naturwissenschaft
Weltgesellschaft

ROHLOFF, ALFRED: Aspects of a theory of life. On the relationship between spirit and life. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 4, 291 – 314

Taking a brief look at a few philosophical approaches (Descartes, Leibniz, Kant and Hegel), in this also making an excursion into natural science, some categories take shape that are relevant to the discussion of life as such, especially the relationship between spirit and life. These categories are, above all, the following: the diversity of beings, the nesting in supra-individual entities as well as the great importance of the other for each individual. The philosophical considerations are embedded in the actual question as to the possibility of a civil global society without which – in the author’s view – the problems facing us cannot be solved.

Descartes, R.
global society
Hegel, G.W.F.
Kant, I.
Leibniz, G.W.
life
living being
monad
natural science

POSER, MANFRED: Unsichtbare werden sichtbar. Das schwer fassbare Phänomen der Materialisation Verstorbener.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 4, 315 – 338

Die Materialisationen Verstorbener bei Séancen durch Ektoplasma, das aus einem Trancemedium austritt, sind von 1860 bis 1960 vielfach bezeugt worden. Dieses Phänomen stellt die Königsdisziplin des physikalischen Mediumismus dar, stieß durchwegs auf Unglauben und gelang nur in einem intimen Rahmen. Erst nach jahrelanger Vorbereitung waren Medien in der Lage, Materialisationen zu erzielen. Ihr Motiv war, Trauernde in Kontakt mit ihren Verstorbenen zu bringen. Ein Gespräch war möglich, eine Umarmung, ein Kuss. Fähige Medien waren Elisabeth D’Espérance, der Däne Einar Nielsen, der Pole Franek Kluski, die Engländerinnen Helen Duncan und Minnie Harrison sowie der Waliser Alec Harris, der als das letzte große Materialisationsmedium gelten kann.

Ektoplasma
Geisterteam
Geistkontrolle
Kabinett
Materialisation
Medium
Séance
Teilnehmer

POSER, MANFRED: The invisible dead come to light. The almost incomprehensible phenomenon of the materialisation of the deceased. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 4, 315 – 338

The materialisations of the deceased with the help of ectoplasm, produced by a medium, are a phenomenon described by numerous witnesses in the years from 1860 to 1960. It is the supreme discipline of physical mediumism, was always met by disbelief and could only be realised in a very intimate setting. Only after some years of preparation good mediums were able to produce materialisations. Their motive was to help the bereaved, who then could talk to, touch and embrace their beloved that had crossed over. Strong media were Elizabeth d’Espérance, the Dane Einar Nielsen, the Pole Franek Kluski, the English women Helen Duncan and Minnie Harrison and the Welsh Alec Harris, who was the last great materialisation medium.

Cabinet
control
ectoplasm
materialisation
medium
sitters
sitting
spirit team

LINTNER, MARTIN M.: Die Spiritualität des Nikolaus Cusanus. Eine Spurensuche in seinen Werken und Predigten.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 4, 339 – 356

Nikolaus Cusanus, dessen 550. Todestages im Jahr 2014 gedacht wurde, gehört zu den bedeutendsten Gelehrten am Ende des Spätmittelalters, der in manchen Gedankengängen schon die Schwelle zur Neuzeit überschritten hat. Einen gewissen Einfluss hatte auf ihn die geistlich-religiöse Erneuerungsbewegung der devotio moderna, die Cusanus durch die „Brüder und Schwestern des gemeinsamen Lebens“ sowie durch Vertreter der Windesheimer Kongregation kennengelernt hatte. Der vorliegende Beitrag versucht, die Beziehung des Cusanus zur devotio moderna zu beleuchten und die Grundzüge der Laienspiritualität, die diese Frömmigkeitsbewegung geprägt hat, im Werk des Cusanus aufzuzeigen, besonders in den „Dialogen des Laien“. Anhand von ausgewählten Predigten soll schließlich gefragt werden, wie die für die devotio moderna bedeutende individuelle Christusbeziehung bei Cusanus Niederschlag gefunden hat.

coincidentia oppositorum
devotio moderna
docta ignorantia
individuelle Christusbeziehung
Laienspiritualität
Nikolaus Cusanus
Spiritualität

LINTNER, MARTIN M.: The spirituality of Nicholas of Cusa. A search for traces in his works and sermons.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 63 (2014) 4, 339 – 356

Nicholas of Cusa, whose 550th anniversary of death was celebrated in 2014, is to be seen as one of the most important scholars at the end of the late Middle Ages who in some trains of thought had already exceeded the threshold to modern times. He was, to a certain extent, influenced by the spiritual-religious revival movement of devotio moderna which he had learned about by the “Brethren of the Common Life” as well as by representatives of the Windesheim Congregation. The author tries to examine the relationship of Cusanus to devotio moderna and the essential features of lay spirituality that have shaped this kind of piety movement in the work by Cusanus, especially in the “lay dialogue”. Finally, selected sermons shall help to find out in what way the individual relationship to Christ that is significant for devotio moderna is reflected by Cusanus.

coincidentia oppositorum
devotio moderna
docta ignorantia
individual relationship to Christ
lay spirituality
Nicholas of Cusa, Cusanus
spirituality

RUBRIKEN

Aus Wissenschaft und Forschung:
Brain-to-Brain-Technologie
Entdeckung neuer Königsgräber in Ägypten
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Paranormologikon:
Cusanus, Nicolaus