Lexikon Paranormologie

Die Idee eines Lexikons der Paranormologie geht bereits in die 1960er Jahre zurück, wo Andreas Resch sich mit dem Gedanken trug, den gesamten Bereich des Paranormalen zumindest begrifflich einzufangen. Als er dann nach dem II. Vatikanum 1969 den ersten Lehrauftrag in der Geschichte der Kirche zu Vorlesungen über den Bereich des „Okkulten“ an der Accademia Alfonsiana, Päpstliche Lateran-Universität in Rom, erhielt, nahm das Vorhaben konkrete Gestalt an. Dabei stand er vor dem großen Problem, einen Terminus zu finden, der den Gesamtbereich des Paranormalen abzudecken vermag, ohne dabei schon eine Deutung zu beinhalten. Als Ausweg bediente er sich zur Benennung seiner Vorlesung zunächst der allgemeinen lateinischen Formulierung Introductio in scientiam phaenomenum paranormalium (Einführung in die Wissenschaft der paranormalen Phänomene). Diese Formulierung fasste er schließlich zu dem Begriff Paranormologie zusammen, der ganz neutral die „Wissenschaft der paranormalen Phänomene“ bezeichnet, zumal sich der Terminus „Parapsychologie“ für die Bezeichnung des gesamten Gebiets des Paranormalen als zu eng und Begriffe wie „Esoterik“ oder „Okkultismus“ als zu unwissenschaftlich erwiesen.

Paranormologie

Der Begriff „Paranormologie“, der inzwischen international verwendet wird, ist frei von jeder Fachbegrenzung, jeder Ausgangshypothese, jeder Deutungsrichtung, und eignet sich daher zur Bezeichnung des wissenschaftlichen Bemühens um den Gesamtbereich des Paranormalen. Gerade im Bereich des Paranormalen hat der Grundsatz zu gelten: „Das Phänomen hat die Wissenschaft zu bestimmen und nicht die Wissenschaft das Phänomen.“ Die Paranormologie befasst sich jedoch nicht nur mit der Klärung der außergewöhnlichen Phänomene, die in die Bereiche Paraphysik, Parabiologie, Parapsychologie und Parapneumatologie gegliedert werden, sondern auch mit der Geschichte des Paranormalen, den verschiedenen Lehren, Gemeinschaften, Gesellschaften und Instituten im Bereich des Außergewöhnlichen.

Lexikon der Paranormologie

Das Lexikon der Paranormologie beschreibt begrifflich den Gesamtbereich der Grenzgebiete der Wissenschaft, angefangen von den Grenzgebieten der Physik über jene der Biologie, Medizin, Psychologie, Geschichte und Religionswissenschaft bis hin zu Volks- und Völkerkunde, Mythologie und Mystik, verbunden mit Informationen über einschlägige Lehren, Personen, Institutionen, Gemeinschaften und Praktiken. Dazu müssen für die Begriffssammlung unzählige Nachschlagewerke von Physik bis Mystik konsultiert werden, um einen vorläufigen Thesaurus zu erstellen. Ein solcher Thesaurus ist ständig durch neue Begriffe in den Publikationen zu ergänzen, um größtmögliche Vollständigkeit zu erreichen.
Die Begriffsliste wird jeweils durch das Begriffsregister der Bibliothek des Instituts für Grenzgebiete der Wissenschaft (IGW) sowie die einschlägigen Wörterbücher, Lexika und die diesbezüglichen Neuerscheinungen vervollständigt. Die endgültige Festlegung erfolgt dann bei der Ausarbeitung selbst, wo noch weitere Begriffe hinzugenommen, aber auch ausgesondert werden. Das Kriterium bilden dabei immer „das Außergewöhnliche und die Bedeutsamkeit des Begriffes“. So finden Begriffe, die durch keinerlei nähere Angaben oder literarische Unterlagen verifiziert werden können, keine Aufnahme. Ebenso werden noch lebende Personen oder solche, deren Lebensdaten nicht hinreichend geklärt sind, nur bedingt aufgenommen. Das gilt auch für Vereine, Gesellschaften und Journale. Desgleichen können von den unzähligen Götter-, Engels- und Teufelsnamen sowie Fabelwesen in Religion, Mythologie, Sagen und Märchen nur die wichtigsten berücksichtigt werden.
Die fremdsprachigen Bezeichnungen einzelner Begriffe werden nur bei speziellen Fachbegriffen berücksichtigt.
Die ausgewählten Begriffe werden jeweils nach dem Schema: Begriff – Definition – Geschichte – Aktuelle Bedeutung – Literatur beschrieben. Die Beschreibung zielt dabei neben einer umfassenden Darstellung auf eine einprägsame Verständlichkeit ab. Weniger gebräuchliche Termini werden hingegen lediglich definiert.

In gedruckter Form erschienen:
Resch, Andreas: Lexikon der Paranormologie. Band 1: A – Azurit-Malachit. Innsbruck: Resch, 2007 (LPN; 1), XII, 580 S., ISBN 978-3-85382-081-0
Resch, Andreas: Lexikon der Paranormologie. Band 2: B – Byzanz. Innsbruck: Resch, 2011 (LPN; 2), XII, 509 S., ISBN 978-3-85382-090-2
Resch, Andreas: Lexikon der Paranormologie. Band 3: C – Czudo morskoe. Innsbruck: Resch, 2017 (LPN; 3), VII, 322 S., ISBN 978-3-85382-102-2

Da sich für Lexika die digitalisierte Form inzwischen als effizienter darstellt, haben wir uns entschlossen, das Lexikon-Format durch Digitalisierung zu einer Enzyklopädie auszubauen. Dabei wurden auch die oben angeführten gedruckten Lexika miteinbezogen.