Der vorliegende Band 16 der Schriftenreihe R fasst die zahlreichen biografischen Notizen von Autoren zusammen, die durch ihre Arbeiten das Gebiet der der Paranormologie bereichert haben.
Die einzelnen Biografien sind alphabetisch geordnet, mit wenigen Ausnahmen mit einem Foto versehen und weisen je nach Eigenart verschiedene Längen auf. Um voll auf der sachlichen Informationsebene zu bleiben, werden keine thematischen Gliederungen vorgenommen.
Neben den biografschen Daten sind vor allem die gedanklichen Einstellungen bzw. die wissenschaftlichen Arbeiten einzelner Autoren von besonderer Bedeutung für das Verständnis der Vielschichtigkeit der Paranormologie. Dies soll hier anhand einiger Aussagen der dargestellten Personen veranschaulicht werden.
So gilt es nach Hans Bender, die Tatsachen auf dem Gebiet der Paranormologie sachlich zu prüfen und sie gegen zwei Fronten zu sichern: gegen die aprioristischen Negativisten und gegen die gläubigen Okkultisten. Was das Fortleben betrifft, so hielt Bender die Möglichkeit, diese Frage im Rahmen einer positivistischen Methode zu klären, für nicht zielführend. Eine zentrierte experimentelle Untersuchung müsste nämlich über den Grad der Trennbarkeit und Möglichkeit einer vollständigen und unabhängigen Existenz des Teiles der Persönlichkeit angesetzt werden, die dem Begriff des Geistes entspricht.
Heinz Berendt kam in seinen Ausführungen auch auf die Ethik und Moral von Sensitiven beim Überschreiten der eigenen Grenzen zu sprechen.
Das Leben eines Exorzisten verlangt nach Giuseppe Capra letzten Einsatz, ein hohes Maß an Selbständigkeit sowie ein reiches Wissen um spirituelle und psychische Probleme.
Der Paragnost muss sich laut dem Hellseher Gerard Croiset bewusst sein, dass er an der irdischen Welt teilhat, wenngleich er sich in den Zustand des Nichtdenkens zu versetzen hat.
Der bekannte Trance-Chirurg De Queiroz kam nach eigenen Aussagen in einen Trancezustand – unabhängig davon, ob sich dieser spontan oder im Rahmen eines geplanten Einsatzes einstellte – durch das Gespür von „Geistern“ in Form eines Drucks im Bereich des Genicks und der Großhirnrinde an der Oberfläche des Kopfes.
Der Physiker Burkhard Heim sprach von der nicht materiellen Seite der materiellen Welt und Nina Kulagina verfügte über die psychokinetische Fähigkeit, bis zu 380 g schwere Objekte ohne Berührung zu bewegen.
Die Seherin Lucia dos Santos konnte nicht nur die Gottesmutter in Fatima sehen und das von ihr vorausgesagte Sonnenwunder erleben, sondern es auch beschreiben.
Der Astronaut Edgar Mitchell kam zur Überzeugung, dass inzwischen klar geworden sei, dass die objektive Beobachtung von sich aus nicht in der Lage sei, ein ethisches und soziales System zu entwickeln, welches die individuellen Interessen erfüllen könne.
Christina Mylius hat mit dem Bericht über ihre zukunftsbezogenen Träume der Traumforschung einen großen Dienst erwiesen.
Nicht minder beeindruckend ist auch das Leben und Werk von Paracelsus, weil er Erfahrung und Forschung verband.
Die Heilerin Josephine Sison hat ihre außerordentliche diagnostische Begabung an mir selbst demonstriert.
Die Arbeiten von Jan Stevenson zur Reinkarnation unterzogen dieses uralte Thema einer eingehenden Erforschung, ohne freilich eine sichere Lösung zu finden.
Wilhelm Tenhaeff hat darauf verwiesen, dass durch eine quantitative Methode nur die Peripherie der außergewöhnlichen Phänomene erforscht werden könne.
Schließlich hat Gerda Walther aus einer inneren Erfahrung im Angesicht des Todes ihres Vaters bei der Frage „Was dann?“ den Weg zur Mystik und zum Seelengrund gefunden.
Diese stichwortartigen Hinweise auf Äußerungen einzelner Autoren, deren Kurzbiografien im vorliegenden Band beschrieben werden, zeugen von der Vielfalt der Themen, mit denen sich die Paranormologie befasst.
Resch, Andreas: Biografische Notizen zur Paranormologie. Innsbruck: Resch, 2019 (Reihe R; 16), X, 296 S., 165 Abb., ISBN 978-3-85382-108-4, Ln, EUR 24.30 [D], 25.00 [A]
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