Andreas Resch: Anna Katharina Emmerick


 Zur Seligsprechung am 3. Oktober 2004

Am 3. Oktober 2004 wurde die stigmatisierte und visionäre Augustinerin Anna Katharina Emmerick von Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen. Das Verfahren zur Seligsprechung hat sich Jahre hingezogen, weil man dieses zunächst auf den Berichten aufbaute, die Clemens Brentano1 (Abb. 1) in den Jahren seiner Gespräche (1818-1824) mit Anna Katharina über ihre Visionen sowie deren Herkunft und Entwicklung verfasste.

Abb. 1: Clemens Brentano

Abb. 2: Franz Wilhelm Wesener

Besagte Berichte tragen die Handschrift Brentanos, der besonderes Gewicht auf einen heiligmäßigen, innerlichen Lebenslauf legte, was für eine kritische Bewertung nicht ausreicht. Hier hat sich das Tagebuch von Emmericks Hausarzt, Dr. med. Franz Wilhelm Wesener2 (Abb. 2), als sachlicher erwiesen, dem hiermit besondere Anerkennung ausgesprochen sei. Auch die Verdienste Brentanos sollen nicht unerwähnt bleiben. Sie liegen jedoch mehr auf der Ebene der literarischen und religiösen Betrachtung als auf jener der rein beschreibenden und kritischen Dokumentation.

LEBENSDATEN

Das Leben von Anna Katharina Emmerick verlief so einfach und außergewöhnlich zugleich, dass es angemessen erscheint, von Lebensdaten und Lebensphänomenen zu sprechen und diese gesondert zu behandeln.

Kindheit und Jugend

Anna Katharina EMMERICK wurde am 8. September 1774 in der Bauernschaft Flamschen im Kirchspiel Jakobi, eine halbe Stunde Fußweg vor Coesfeld, Westfalen/Deutschland, als Tochter von Bernhard Emmerick und Anna Hillers geboren (Abb. 3). Sie wuchs inmitten einer Geschwisterschar von neun Kindern bei ihren Eltern auf, welche Kleinbauern (Kötter) waren und in einem der letzten beiden großen Bauernhöfe vor Coesfeld wohnten. Schon früh musste sie im Haus und bei der Landarbeit helfen. Dies und die wirtschaftliche Lage der Familie waren die Gründe, warum Anna Katharina nur einen Winter vier Monate zusammenhängend die Schule besuchen konnte. Trotzdem machte sie einen sehr intelligenten Eindruck, sodass der Magister oft zu ihren Eltern sagte, „er könnte ihr keine Frage tun, die sie ihm nicht beantwortete“3. Lesen lernte Anna Katharina angeblich von ihrem Vater und Religionsunterricht erhielt sie von einem frommen Bauern, der nebenbei Kinder gegen Entgelt unterrichtete.

Abb. 3: Geburtshaus der Anna Katharina Emmerick in der Bauernschaft Flamschen bei Coesfeld (Zustand 1970). Den Anbau rechts errichtete Bernard Emmerick um 1724 für seine Tochter, die dort Näharbeiten verrichtete.

Insbesondere fiel auf, dass Anna Katharina in religiösen Fragen gut informiert war. Das tägliche Leben war indes von harter Arbeit geprägt. Auf einem kleinen Kottershof wurden alle verfügbaren Arbeitskräfte gebraucht. So musste Anna Katharina als älteste Tochter, wie erwähnt, schon sehr früh bei der Arbeit in Haus, Stall und auf dem Feld zur Hand gehen, obwohl sie ein sehr schwächliches Kind war. Zudem war ihre Stellung in der Familie nicht gerade einfach, weil ihre Eltern sie oft schmähten und nie lobten, während sie andere Kinder oft von ihren Eltern loben hörte, und so hielt sie sich für das schlechteste Kind der Welt.
Mit 12 Jahren schickten sie die Eltern als Magd auf den benachbarten Gutshof des Onkels, wo sie drei Jahre als „gute Arbeiterin“ zubrachte, um dann wegen Krankheit des Vaters und zweier Geschwister zur Entlastung der Mutter in das Elternhaus zurückzukehren. Dort hörte sie die Mutter des öfteren beten: „Mein lieber Gott, schlag so hart, wie du willst, aber gib Geduld.“4 Dieses Motto übernahm Anna Katharina auch für ihr Leben, wobei sie immer mehr an ein Leben in einer Ordensgemeinschaft dachte.
Mit 17 Jahren lernte sie nähen und arbeitete dann nach Beendigung ihrer Lehrzeit zu Hause und in der ganzen Umgebung als Näherin, wozu ihr der Vater eine eigene Nähstube an das Haus anbaute. In dieser Zeit verdiente sie sich, da in Flachs bezahlt wurde, auch ihre für den Klostereintritt geforderte Wäsche. Den Versuchen der Eltern, sie zu verheiraten, widersetzte sie sich.
Zwischen dem 17. und 20. Lebensjahr machte Anna Katharina eine schwere religiöse Krise durch. Alle religiösen Übungen und gottesdienstlichen Handlungen waren ihr zuwider. Mit 18 Jahren erhielt sie die Firmung, doch der Hang zur Eitelkeit setzte sich fort, was sie als die schlimmste Zeit betrachtete. Sie liebte es, elegant zu sein, und betrachtete sich gern im Spiegel. Wenn sie ein schönes Mädchen sah, wünschte sie sich, auch so auszusehen; sie fühlte das Unrecht, rang dagegen, sah statt zum Spiegel in einen Brunnen oder Eimer oder in eine Pfütze.
Im 21. Lebensjahr kehrte die Freude am früheren Tun wieder zurück und der Wunsch, in das Kloster zu gehen, erwachte von Neuem. Als sie aber 1799 bei den Trappistinnen in Darfeld um Aufnahme bat, wurde sie zwar einige Tage zur Probe aufgenommen, doch wurden von 71 Bewerberinnen nur 60 angenommen. Anna Katharina befand sich unter den 11 abgewiesenen, weil sie keine besondere Mitgift hatte. Schließlich erklärten sich die Klarissen in Münster bereit, sie aufzunehmen, falls sie das Orgelspielen erlernen würde. Daraufhin bewarb sie sich, mittlerweile 24 Jahre alt, beim Organisten Söntgen in Coesfeld als Magd, um Orgel spielen zu lernen. Widrige Umstände stürzten Söntgen jedoch in große Schwierigkeiten, sodass Anna Katharina all ihr Erspartes zur Linderung der unmittelbaren Not einsetzte. Klara, eine Tochter des Organisten und selbst ausgebildete Organistin, verspürte ebenfalls den Ruf zum Ordensleben. Der Zufall wollte es, dass die Augustinerinnen in Dülmen gerade eine Schwester suchten, die Orgel spielte. Söntgen war bereit, seine Tochter dort eintreten zu lassen, allerdings unter der Bedingung, dass auch Anna Katharina aufgenommen würde.

Augustinerinnenkloster Agnetenberg

Am 13. November 1802 wurden Klara und Anna Katharina somit im Augustinerinnenkloster Agnetenberg zu Dülmen als Novizinnen aufgenommen. Im folgenden Jahr legte Anna Katharina die Ordensgelübde ab. Mit großem Eifer nahm sie am Klosterleben teil, wenngleich das für sie nicht einfach war. Sie erklärte sich stets bereit, auch schwere und ungeliebte Arbeiten zu übernehmen. Ihrer armen Herkunft wegen wurde sie jedoch im Kloster zunächst wenig geachtet. Manche ihrer Mitschwestern nahmen Anstoß an ihrer genauen Befolgung der Ordensregel und hielten sie für eine Heuchlerin. Anna Katharina trug diesen Schmerz in Schweigen und stiller Ergebung.5
In den Jahren 1802-1811 wurde Anna Katharina wiederholt krank und hatte große Schmerzen zu erdulden. Zudem litt sie unter der Disziplinlosigkeit und der mangelnden Frömmigkeit im Kloster. Im Oktober 1805 widerfuhr ihr beim Aufziehen der Wäsche auf den Balken das Unglück, sich eine Geschwulst mit heftigen Schmerzen in der linken Seite des Unterleibes zuzuziehen, sodass sie drei Monate das Bett hüten musste.6 1807 wurde sie so krank, dass der Klosterarzt ihren späteren Hausarzt Dr. Franz Wilhelm Wesener zu Rate zog, der ihr dann erst wieder 1813 begegnen sollte.

Haushälterin in Dülmen

Am 3. Dezember 1811 wurde das Kloster Agnetenberg im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Im Frühjahr 1812 musste auch Anna Katharina das Kloster verlassen. Sie fand Aufnahme als Haushälterin bei Vikar Lambert, einem aus Frankreich geflüchteten Priester, der in Dülmen wohnte. Doch konnte sie den Haushalt nur wenige Monate führen. Ihr gesundheitlicher Zustand verschlimmerte sich zusehends, sodass sie schließlich bis zu ihrem Lebensende vollends an das Bett gefesselt blieb. Im Einvernehmen mit Vikar Lambert ließ sie ihre jüngere Schwester Gertrud kommen, die unter ihrer Leitung den Haushalt betreute. Am 29. Dezember 1812 traten bei ihr auch äußerlich die Stigmen auf 7, deren Schmerzen sie schon seit 17988 verspürt hatte. Drei Monate gelang es ihr, sie zu verbergen, doch am 28. Februar 1813 wurden diese von einer ihrer Mitschwestern des aufgelösten Klosters zufällig bemerkt und so wurde alles öffentlich bekannt.

LEBENSPHÄNOMENE

Das Bekanntwerden der Stigmen wurde rasch zum Tagesgespräch und forderte sowohl die kirchlichen als auch die staatlichen Stellen heraus, diesem ganzen Spuk einer „hysterische[n] Betrügerin“, wie man sie in Fachkreisen nannte, ein Ende zu setzen. Es würde zu weit führen, hier auf alle diesbezüglichen Aussagen bis in unsere Zeit einzugehen, zumal die Voreingenommenheit eine sachliche Betrachtung nur verhindert. Zur sachlichen Information halte ich es daher für geboten, die zuverlässigsten Unterlagen heranzuziehen, um weniger durch eigene Deutungen als durch Originaltexte die wichtigsten Phänomene, nämlich Stigmatisation, Nahrungslosigkeit, Ekstase und Visionen zu beschreiben (Abb. 4). Dabei ist vor allem das Tagebuch von Dr. Wilhelm Wesener die unmittelbarste und ergiebigste Quelle.

Abb. 4: Anna Katharina Emmerick

Wundmale

Emmericks Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend, sodass sie ab März 1813 das Bett nicht mehr verlassen konnte. Inzwischen hatte auch der schon erwähnte Dr. Wesener von den angeblichen fünf Wundmalen der Anna Katharina erfahren. Um dem allgemeinen Gespräch auf den Grund zu gehen, stattete er ihr am 21. März 1913 einen Besuch ab, wobei er von Anna Katharina recht merkwürdig empfangen wurde, wie er nachher Luise Hensel erzählte:
„Er sei nun leise, freundlich grüßend bei ihr eingetreten, sie habe aber, ohne seinen Gruß zu erwidern oder ihn anzusehen, den Kopf rasch herumgeworfen zur Wand, und da er den überaus dürren Hals gesehen, habe er sich gewundert, wie das rasche und kräftige Herumwerfen des Kopfes dabei möglich sei. Als er nun ihre Hand, die auf der Decke ruhte, anfassen wollte, um ihren Puls zu fühlen, riß sie dieselbe schnell unter die Decke, und da sie ihm auf keine Frage Antwort gab und er jede Anknüpfung unmöglich sah, sagte er: ,Nun, Jungfer Emmerick, ich sehe wohl, Sie sind heute leidend und nicht gut gestimmt; ich will ein anderes Mal wiederkommen‘.“9
Wesener verließ daraufhin das Haus mit dem Vorsatz, es nie wieder zu betreten. Als er aber am 22. März wieder in die Nähe kam, sagte er sich, „du sollst noch einmal den Versuch machen: sie möchte heut bereitwilliger sein, denn eine höchst merkwürdige Kranke ist sie doch“10. Also trat Wesener wieder bei ihr ein. Anna Katharina saß aufrecht und zeigte mit dem Finger schweigend auf einen Stuhl am Fuße des Bettes. Er setzte sich schweigend und sie hielt ihm nun sein ganzes Leben wie in einem Spiegel vor. Dazu sagt Wesener:
„Ich würde selbst dadurch noch nicht überzeugt worden sein, denn es hätte ihr ja möglicherweise darüber etwas mitgeteilt sein können; aber sie sagte mir zwei Dinge genau und scharf mit allen Nebenumständen, die sie nur durch höhere Offenbarung wissen konnte, denn sie waren nur zwischen Gott und mir geschehen, nie hatte irgend ein Mensch eine Ahnung davon gehabt noch haben können. Ich war zermalmt und rief aus: Das kann nur Gott Ihnen geoffenbart  haben! Nun ist auch alles wahr, was die Kirche lehrt“.11
Von diesem Augenblick an war Anna Katharina die beste Freundin dieses Mannes, der sie als Arzt besuchen durfte, wann er wollte. Von 23. März 1813 bis 3. November 1819 verfasste er sein Tagebuch über Anna Katharina Emmerick, um dann den Platz für Clemens Brentano frei zu machen, der sich von 1818-1824 in Dülmen aufhielt. So schreibt Wesener in diesem Zusammenhang nach dem Tod von Anna Katharina 1824, dass der Leser

„auch das Übrige empfangen soll, und zwar aus den Händen eines Mannes, der an Geist, an Geschichtskunde und an Kombinationsgabe in dem Felde des psychischen Lebens mir so weit überlegen ist, daß ich ihm schon vor 5 Jahren, als wie lange er beständig um die Verstorbene war, meinen Platz als Beobachter des innern Lebens der Person gerne eingeräumt habe.
Ich kehre mich übrigens nicht an das Urteil, welches ich über diesen Mann, besonders in M[ünster] oft habe hören müssen. Ich kenne ihn aus fast sechsjährigem Umgang, während welchem ich ihn unter den mannigfaltigsten Verhältnissen beobachtet habe und mitunter auch hart mit ihm zusammenstieß. Aber ich gebe ihm hier gern das Zeugnis, daß er ein äußerst redlicher, ein Mensch des besten Willens ist, daß er ein tiefer Denker und ruhiger Forscher sei, daß er durch harten Kampf sein Temperament besiegt und nun Kraft genug habe, seine früher losgebundene Phantasie im Zaume zu halten, um sie nicht in einer Sache walten zu lassen, wo strengste Wahrheit und Nüchternheit peinlichste Pflicht, die geringste Verdrehung ein Verbrechen an der Menschheit ist.“12

An solcher Vornehmheit der Beurteilung mangelte es hingegen Clemens Brentano völlig. Er gab allen Personen in der Umgebung von Anna Katharina Spitznamen. Wesener nannte er den „Kranken“ oder überhaupt den „Kränksten“13. Dennoch klammerte man am 4. Mai 1981 die Brentano­-Schriften als Unterlagen des Seligsprechungsverfahrens aus und konzentrierte sich auf die Aussagen von Dr. Wilhelm Wesener, des Beichtvaters J.A. Limberg, des Vikars Lambert und die Akten der Untersuchungskommission der preußischen Regierung.14 Besonderes Augenmerk legte man dabei auf die berufliche und moralische Integrität von Dr. Wesener15. Während für die Seligsprechung vor allem die herausragende Lebenshaltung Anna Katharinas den Ausschlag gab, erhitzten bei den Zeitgenossen die außergewöhnlichen Phänomene in Zusammenhang mit ihrer Person die Gemüter, nämlich Stigmatisation, Nahrungslosigkeit, Ekstasen und Visionen.

a) Kirchliche Untersuchung

Was die Wundmale betrifft, so erfolgte am 22. März 1913 eine erste Untersuchung durch eine Ortskommission unter Leitung von Dr. Wesener mit den unten angeführten Mitgliedern. Dabei hatte Anna Katharina sich einer medizinischen Kontrolle zu unterziehen und unter Eid auf sechs Fragen zu antworten, wie dem hier angeführten Protokolltext zu entnehmen ist:

„Wir fanden oben benannte Augustiner­-Nonne Anna Catharina Emmerich in ihrem Bette. Ihr Gesicht war ruhig, die Farbe beinahe blühend. Auf dem Rücken beider Hände bemerkten wir Krusten eines geronnenen Geblütes von der Größe eines Zweigroschenstückes, unter diesen Krusten  war die Haut wund. In der Fläche beider Hände waren ebensolche Blutkrusten, nur kleiner, und die Haut unter ihnen ebenfalls wund. Dieselben Blutkrusten fanden wir auf dem Rücken der Füße und so auch in der Mitte der Fußsohlen. Diese Krusten schmerzten bei der Berührung und jene am rechten Fuße hatte noch vor kurzem geblutet. In der rechten Seite sahen wir ungefähr auf der 4-ten wahren Rippe, von unten gezählt, eine Wunde von etwa 3 Zoll in der Länge, als wie mit einer Nadel mehreremale neben einander geritzt, welche zuweilen bluten soll.
Auf dem Brustbeine sahen wir ebensolche geritzte Striche, die ein Gabelkreuz bildeten. Eben über dem Nabel aber sahen wir ein gewöhnliches Kreuz, von blaß suggilierten halb Zoll breiten Strichen.
Am oberen Teil der Stirn sahen wir viele Punkte wie Nadelstiche, die bis in die Haare auf beiden Seiten gingen. In dem Tuche, welches sie um die Stirne trug, sahen wir viele blutige Punkte.
Nachdem wir dieses alle gesehen und untersucht, haben wir der Kranken folgende Fragen vorgelegt:

1. Frage: Erklären sie uns vor Gott, unserm gerechten Richter, der Unwahrheit straft, woher rührt das Kreuz auf ihrer Brust?
1. Antwort: Das kann ich nicht sagen, ich weiß es selbst nicht, woher.

2. Frage: Sagen Sie mit Wahrheit und auf ihr Gewissen, woher rühren die   Wunden in Ihren Händen und Füßen, und in Ihrer rechten Seite?
2. Antwort: Da kann ich auch nicht mehr sagen als das Vorige.

3. Frage: Haben Sie es gar nicht empfunden, als Sie die Wunden in Händen und Füßen und in Ihrer Seite erhielten?
3. Antwort: Ja, die Schmerzen habe ich empfunden, aber ich habe nicht gewußt, daß es Wunden waren.

4. Frage: Wann haben Sie die Wunden an Händen und Füßen erhalten und wann die in der Seite?
4. Antwort: Die Wunden an Händen und Füßen habe ich etwas vor Neujahr des laufenden Jahres, die Wunde in der Seite einige Tage später bekommen.

5. Frage. Haben Sie es sich als eine ausgezeichnete Gnade von unserem Heilande erbeten, daß er Sie auch körperlich, d.h. durch seine 5 Wunden ihm ähnlich mache?
5. Antwort: Ja!

6. Frage: Sind Sie fest und in Ihrem Gewissen überzeugt, daß Sie das Kreuz auf Ihrer Brust, die Wunden an Händen und Füßen und in der Seite, so auch die blutigen Stiche um Ihre Stirne, sich nicht selbst verursacht haben, und sie auch von keinem Menschen mit Ihrem Wissen bekommen, sondern durch eine besondere, göttliche Gnade, und also durch ein wahres Wunder erhalten haben?
6. Antwort: Davon bin ich überzeugt, in Hinsicht des Wunders, so glaube ich und hoffe es.

Während dieser Erklärungen haben wir uns mehrere Male durch andere Fragen überzeugt, daß die Kranke bei voller Vernunft sei. Hierauf haben wir gegenwärtiges Protokoll noch einmal vorgelesen, und nachdem wir es in allen Teilen richtig befunden, haben wir es sämtlich unterschrieben.

Franz Wilhelm Wesener,
Bernard Rensing, Dechant und Pfarrer.
Dr. med. u. Epidemie­-Arzt
Peter Krauthausen, Medizinal­-Chirurgus.
Josef Alois Limberg, Exdominikaner
Confessarius infirmae
Jean Martin Lambert, p[rê]tre fr[anç]ois.“16

Den Verlauf der außerordentlichen Blutungen von Anna Katharina beschreibt Wesener wie folgt:

„Im ersten Jahre meiner Bekanntschaft bluteten die Hand­ und Fußmale meistens alle Nachmittage zwischen 3 und 5 Uhr, wenn die Kranke in ihren Betrachtungen nicht durch Zureden gestört wurde, übrigens konnte man um sie herum machen, was man wollte.
Das doppelte Kreuz auf dem Brustbein blutete aber meistens nur an Mittwochen, das Seitenmal und der Kopf endlich nur am Freitage. Der Hergang bei diesem Bluten war folgender, wie ich’s hundertfältig beobachtet und mit der Lupe untersucht habe. Kurz vor dem Blutergusse bemerkte man eine Turgeszens in den Hautgefäßen, es entstand ein roter Hof um die Stellen auf den Rücken der Hände und Füße (in den Flächen derselben habe ich denselben nie deutlich gesehen). Wenn die Kranke bei sich war, so zuckte sie und wand sich oft vor dem heftigen Stechen, welches sie jetzt in den Malen empfand. Nun hob sich die Kruste des eingetrockneten cruors, der von der vorigen Blutung zurückgeblieben war und ich sah eine seröse Feuchtigkeit hervorquellen, der röteres und röteres und endlich ganz dunkelrotes, klebriges Blut nachfolgte. Auf dem Brustbeine und am Kopfe habe ich die Entstehung des Blutes nie beobachten können, denn solange ich beide Teile entblößt hielt, rötete sich das Kreuz wohl, aber beide Stellen bluteten nicht. Wahrscheinlich verhinderte dieses die adstringierende Kraft der atmosphärischen Luft an beiden Teilen, die dadurch empfindlicher geworden waren, weil sie beständig bedeckt und sehr warm gehalten wurden. Ich habe aber gleich, sowie ich einige Tropfen Blutes unter der Kopfbedeckung hervorkommen sah, letztere abgenommen, die Stirn mit lauem Wasser abgewaschen, und entdeckte nun durch eine gute Lupe die erweiterten Pori, die das Blut ergossen hatten, und ich kann daher diese Blutungen mit vollem Rechte für ein lokales Blutschwitzen ausgeben. An der Stirn und rund um den Kopf, wo das Blut in Form einer Krone hervorkam, konnte ich nach völlig beendeter Blutung nichts mehr sehen, alles hatte die natürliche Hautfarbe, aber das Kreuz auf dem Brustbeine und auch das Seitenmal ließen auch im untätigen Zustande längliche Furchen zurück, die größte Ähnlichkeit mit den natürlichen Furchen in den Händen hatten. Die Male an Händen und Füßen waren wirkliche Wunden, sie drangen aber nur bis in die Fetthaut, und ich habe mit der Lupe im Sonnenlichte, nachdem ich die Blutkruste losgeweicht und eine Wunde auf dem Rücken der Hand ausgewaschen hatte, die feinen Fettklümpchen in den Zellen deutlich liegen gesehen.
Noch muß ich eines zweiten rechtwinklichten Kreuzes erwähnen, welches sich unmittelbar unter dem Nabel befand und durch eine bräunliche Hautfarbe sich zu erkennen gab. Es war zirka 4 Zoll lang, ebenso breit, die Balken aber maßen 1/2 Zoll in der Breite. Aus diesem Kreuze ergoß sich manchmal der Schweiß stromweise, so daß ein vierfach zusammengelegtes Sacktuch in 5 Minuten so durchnäßt war, daß man es ausringen konnte. Zuweilen bei Urinverhaltung bildeten sich Wasserblasen auf diesem Kreuze, als wenn sie ein Vesikator veranlaßt hätte. Wenn die Blasen platzten, waren die Stellen gleich wieder trocken.“17

b) Königliche Preußische Untersuchungen

Die von der Kirche befürchteten Betrügereien von Anna Katharina hoffte nun die Königliche Preußische Regierung aufzudecken. Darum ordnete sie ebenfalls eine Untersuchung an. Diese wurde von 7.-19. August 1919 von folgenden Personen durchgeführt: 1. Regierungs­-Medizinalrat Borges in Münster, 2. H. Landrat von Bönninghausen, 3. H. Kreisphysikus Dr. Rave aus Ramsdorff, 4. H. Dr. Busch aus Münster, als Commissaire, und den Herren Dr. Zumbrinck aus Münster, Dr. Kessel aus Lüdinghausen, Bürgermeister Möllmann in Dülmen, Apotheker Nagelschmidt und Organist Althoff ebendaselbst, als zugezogenen Wächtern.
Da die Blutungen um 1818/19 aufgehört hatten, befasste sich die Untersuchung vor allem mit der Nahrungslosigkeit. Anna Katharina wurde zur Beobachtung für drei Wochen in das Haus Mersmann gebracht und dort Tag und Nacht bewacht. Doch wie bei der kirchlichen Untersuchung konnten auch die preußischen Beamten keinen Betrug aufdecken und nichts beweisen. Sie verließen schließlich ergebnislos die Stadt. Wenngleich der vom Ortspräsidenten mit der Untersuchung beauftragte Land­rat Bönninghausen das Ganze als Betrügerei hinzustellen gedachte, schrieb er doch am 25. August 1819 unter anderem an Dr. Wesener:

„Die Natur der Krankheit aber ist ihren jetzigen Ärzten noch immer ein Rätsel, indem es überall an Symptomen fehlt und manche Erscheinungen nicht miteinander zu harmonieren scheinen; eine Behandlung und ein Studium von mehreren Jahren kann und muß hier Licht – Doch Basta!“18

Wesener, dem während der Untersuchung jeglicher Kontakt zu Anna Katharina untersagt wurde, gibt hingegen ein vernichtendes Urteil über die an der Untersuchung beteiligten Personen.

„Müßte ich über all die Männer, die bei der Sache im Spiele waren, etwas sagen, so würde ich sie alle, mit Ausschluß des reisenden Juweliers, für alles und jedes entschuldigen, und aufrichtig gestehen, ich hätte es an ihrer Stelle nicht besser gemacht, wenn ich durch das Ansehen eines Menschen der von der ganzen Sache nichts verstand, wie sie verblendet worden wäre.
Fürchterlich war ihr Zustand, als sie aus der dreiwöchentlichen strengen Untersuchung wieder in ihre Wohnung kam. In der ersten Nacht wurde ich zu ihr gerufen, und noch ist es mir ein Rätsel, wie die Kranke wieder ins Leben gekommen ist, denn ich fand sie wie eine Leiche. Durch Mund und Stuhl war eine aashaft riechende Materie von ihr abgegangen und sie selbst hatte einen Leichengeruch an sich. Acht Tage verstrichen, ehe sie soweit wieder zu Kräften kam, daß sie reden konnte, und nun erstaunte ich, wie sie mir ihre Leiden während der drei Wochen der Inquisition erzählte; ich habe 13 Bogen davon vollgeschrieben“19.

Nahrungslosigkeit

Wie schon erwähnt, bezog sich die Untersuchung der Regierung vornehmlich auf die Nahrungslosigkeit, zumal die Blutungen 1818/19 aufgehört hatten. Die dreiwöchige Beobachtung im Haus Mersmann brachte jedoch bekanntlich bei aller Kontrolle bei Tag und bei Nacht keinerlei Betrugsmomente zu Tage.
Von Wesener wird Anna Katharinas Nahrungsverhalten wie folgt beschrieben:

„Wein, Kaffee, Schokolade, alle Nahrungsmittel und selbst die Arzneien gingen unverdaut wieder ab, und so fand ich sie im März 1813 auf kaltes, klares Wasser und ein wenig von einem gebratenen Apfel reduziert, welches letztere aber auch bald nicht mehr vertragen wurde, wo sie dann 3 ganze Jahre hindurch von bloßem Brunnenwasser allein lebte. Es ist wahr, ich habe sie in 24 Stunden 3 Maß Wasser verzehren gesehen, aber ich habe auch beobachtet, daß sie in zwei, oft drei Wochen täglich nicht ein halbes Maß bei sich behielt, indem das Genossene alsbald und anhaltend wieder ausgebrochen wurde.“20

An einer anderen Stelle schreibt Wesener:

„Soweit ichs in der eben beschriebenen Zeit ergründen konnte, genoß sie von morgens 9 Uhr bis am andern Morgen 2 Maß kaltes Brunnenwasser, und am Abend sog sie ungefähr ein Viertel von einem gebratenen Apfel aus, spie aber die Fasern davon wieder aus.
War das alles? – Ja, das war alles. Ja, nach Verlauf von einigen Wochen nahm sie auch keinen Apfel mehr. Ich sah sie nun 3 ganze Jahre bloß allein von purem kalten Brunnenwasser leben und alle meine Bemühungen, hier Betrug zu finden, sind gescheitert. Wer es nicht glauben will, der mag sich’s anders erklären; aber ich beteuere vor Gott, daß ich’s glaube und daß ich ein ehrlicher Mann bin, der die Wahrheit wie Gott, der die ewige Wahrheit selbst ist, liebt und sucht.“21

Ekstase

Eine weitere Besonderheit war Emmericks völlige körperliche Unbeweglichkeit bei gleichzeitigem freudigen Ausdruck, den Wesener als Ekstase bezeichnet, in die sie ganz spontan eintrat, sobald sie für sich allein sein konnte. Dabei reagierte sie zuweilen nur auf bestimmte Reize. So berichtet Wesener, der am 23. März 1813 fast den ganzen Tag bei der Kranken verbrachte und sie dabei in all ihren Verrichtungen ruhig und unbefangen fand:

„Wurde sie einige Minuten sich selbst überlassen, so fiel sie in einen Zustand, den ich für Tetanus hielt; für Catalepsis konnte ich den Zustand nicht ausgeben, indem alle Glieder unbiegsam waren und sie auf keine der bekannten Handgriffe zur Sprache zu bringen war. Ihr ganzer Körper war einer Bildsäule gleich, dabei nahm ihr Gesicht eine ganz unbeschreibliche Heiterkeit und eine Miene von Wohlbehagen, Andacht und Lieblichkeit an, die ich gar nicht zu erklären wußte. Reichte man ihr aber in diesem Zustande etwas, das die Weihe der katholischen Kirche an sich trug, so ergriff sie es mit Hast und drückte es an ihre Brust und man war nicht eher im Stande, ihr das Ergriffene wieder aus den Händen zu winden, als bis der Starrkrampf nachließ, wo sie denn allemal mit einem tiefen Seufzer, wie aus einem tiefen Schlafe erwachte. Besprengte man sie in dem Zustande mit Weihwasser, so machte sie das Kreuzzeichen. Am unerklärbarsten war mir aber die Erscheinung, daß sie auch allemal dieses Kreuzzeichen machte, wenn ein Priester den Segen über sie sprach. Mit diesem letzten Experimente dachte ich sicher hinter die Schliche zu kommen, weshalb ich oft die Bettvorhänge dicht zuzog und einen Geistlichen bat, ihr die Benediktion bloß in Gedanken nur von weitem, ja vor dem Hause zu geben mit wahrer Intention; aber allemal sah ich ein und denselben Erfolg. Um zu erproben, ob bloß der Reiz des kalten Weihwassers, womit man sie besprengte, sie mechanisch zum Bezeichnen mit dem Kreuze veranlaßte, ließ ich ihr bei krampfhaft verschlossenen Augen, ohne geringstes Geräusch das Weihwassergefäß vorhalten. Sie richtete sich auf, tunkte ein und segnete sich. Als sie sich wieder eine Zeitlang niedergelegt hatte, ließ ich ihr ein Glas Wasser vorhalten. Sie richtete sich wieder auf, ergriff das Glas, trank daraus und gab es wieder hin. Von  allem wußte sie nachher nichts.
Nachmittags gegen 5 Uhr quoll aus den Hand­- und Fußmalen ganz unvermerkt Blut hervor. Von der Stirne liefen unter der Nachthaube her 3 Tropfen Blut bis an die Nase herunter. Die Kranke schien dabei Schmerzen zu leiden. Ich verließ die Kranke jetzt, denn ich bedurfte Erholung. Gegen 9 Uhr abends ging ich aber wieder hin und brachte die ganze Nacht mit ihrem Beichtvater bei der Kranken zu. Ich fand sie so naß geschwitzt, daß nicht nur ihre Wäsche, sondern auch alles Bettzeug durchnäßt war. Die Ruhe der Nacht bot mir Gelegenheit zu der genauesten Beobachtung, zu den mannigfaltigsten Versuchen und zu der ernstesten Unterredung mit der Kranken und dem Beichtvater, aber nirgend fand ich Betrug, nirgend auch nicht das geringste irdische Interesse, und in allen Stücken die unbefangene, ruhige, obgleich todschwache Person. Um Mitternacht lag sie in einem heftigen Starrkrampfe. Auf einmal sprang sie ganz behende auf, warf sich auf die Knie und betete mit ausgespannten Armen eine halbe Stunde lang in demselben starren Zustande mit heiterster Miene. Ein leiser Schrecken ergriff mich, als die Kranke plötzlich aufsprang; aber als die todschwache Kranke eine halbe Stunde in jener martervollen Lage beharrte, stand mir der Verstand still. Meine Unterredungen mit ihr in wachendem Zustande wurden mit jeder Minute freier und offener, und ich fand in ihr jenes harmlose Gemüt, welches mit sich und der ganzen Welt im Frieden lebt, indem es in allem Gottes heiligen Willen anbetet und sich für schlechter hält als alle anderen Menschen.“22

In diesem Zusammenhang sei noch der ekstatische Zustand Anna Katharinas vom Donnerstag, dem 27. April 1915, erwähnt. Wesener schreibt:

„Sie lag im Bette ausgestreckt und am ganzen Körper so steif, daß man keinen Teil des Körpers im mindesten zu biegen vermochte. Ihr Gesicht sah blühend aus und ihr Mund hatte ein freundliches Lächeln angenommen.“23

Wie aus den angeführten Beschreibungen hervorgeht, sind die ekstatischen Zustände der Anna Katharina nicht einförmig. Wesener spricht daher von drei deutlich verschiedenen Arten:

„Die erste habe ich schon erwähnt, es ist jener allgemeine Tetanus, wo ihr Körper einer Bildsäule gleich dalag und spezifisch schwerer zu sein schien. Die Schauungen in diesem Zustande waren Allegorien moralischer und religiöser Gesetze, Bilder über das Verhältnis der Menschen zu Gott und untereinander, auch Handlungen im Geiste an den entferntesten Orten der Welt. Wer mit der Geschichte ekstatischer Menschen bekannt ist, der versteht dies. Da sie aber in diesem Zustande das Wesen der Dinge anschaute, so litt sie manchmal in demselben die schrecklichsten Qualen, welche sich in ihrer Physiognomie ausdrückten, wenn ihr z.B. der Greuel der Sünde vor Gott und das unnennbare Elend jener Menschen, die freiwillig sich ins Verderben stürzen, gezeigt wurde.
Der zweite Zustand der Geistesabwesenheit war  dem vorigen gerade entgegengesetzt. Er schien ein Zustand himmlischer Beseligung zu sein. Ihr Körper war federleicht, alle ihre Gelenke waren so schlaff und biegsam, daß man beim Anfühlen meinte, sie fielen auseinander. Ihr Gesicht war unbeschreiblich heiter und sie erwachte ganz erquickt aus diesem Zustande. Dieser letzte Zustand war der seltenste, ich habe ihn in den letzten zwei Jahren meiner Beobachtung gar nicht mehr gesehen. Sehr merkwürdig waren zwei Dinge in den beschriebenen beiden Zuständen, nämlich die gänzliche Unempfindlichkeit für alle Sinneseindrücke, kein Rufen, kein Rütteln, kurz nichts war im Stande sie in’s wachende Bewußtsein zurückzurufen als der Befehl eines geweihten Priesters. – Mögen viele meiner Herren Kollegen hier lächeln oder die Achseln zucken, ich kann ihnen nicht helfen und zu meiner Entschuldigung weiter nichts vorbringen als die ehrliche Versicherung, ich habe getan, was in meiner Macht stand, auch hier Täuschung und Betrug zu entdecken, aber es ist mir in den elf Jahren meiner Beobachtung nicht gelungen“.24

„Ihren dritten Zustand halte ich dem wahren Traume gleich. Er trat fast nur in der Nacht ein, doch scheint er auch am Tage manchmal fortgewährt zu haben, wenigstens war ihre Geistesabwesenheit oft nicht zu verkennen, indem sie unzusammenhängend sprach und sich oft von dem Gesprochenen und von den Personen, womit sie gesprochen, nachher nichts zu erinnern wußte. Dieser Traumzustand war fast ausschließlich dem Leben Jesu gewidmet. Sie sah den Herrn wandeln, reden und wirken und zog im Geiste mit ihm über Berge, Täler und Flüsse. Und so unbeschreiblich herrlichen Genuß ihr dieses gewährte, so zernichtet und zerängstigt ward sie durch den Anblick der namenlosen Leiden des göttlichen Erlösers. Ja, in den letzten drei Jahren, wo das Bluten fast ganz aufgehört hatte, sah ich sie am Charfreitage vor Angst und Entsetzen aus den Malen und am Kopfe Blut schwitzen. Nur am letztverflossenen Charfreitage 1823 habe ich es nicht bemerkt. Diese Träume gingen nach dem Kirchenkalender und folgten sich so regelmäßig, daß sie heute gerade da wieder anfing, wo sie gestern aufgehört hatte.“25

Visionen

Als Ende Jahres 1818 die Blutungen an den Freitagen nur wenig auftraten und Anfang 1819 meistens ganz aufhörten, verwischten sich auch nach und nach die ekstatischen Zustände, wenigstens am Tag, während die „Schauungen im Geiste“ mit geringen Unterbrechungen des Nachts bis zum Tode von Anna Katharina fortdauerten. Diese Schauungen sind nach Wesener von Hellsehen und Somnambulismus klar zu unterscheiden:

„Diese inneren Schauungen haben mit dem Somnambulismus und der magnetischen Clairvoyence fast nichts gemein; nie sah sie sich selbst, denn sie war sich abgestorben, und die erbärmlichen Kleinigkeitskrämereien und die fleischlichen Subtilitäten, welche uns die magnetischen Somnambulen in ihrer selbstischen Clairvoyence auftischen, waren ihr fremd. Ihr inneres Leben und Weben war vor Gott, ihre Schauungen waren moralische Allegorien, Szenen aus dem Leben der Märtyrer und der Heiligen Gottes, und eine ins kleinste Detail eindringende und nach dem Kirchenkalender fortlaufende Geschichte des Lebens unseres Herrn und Heilands Jesu Christi. Verwundern muß man sich, wenn man vernimmt, wie lebendig sie den Herrn lehren und wirken sieht, aber Staunen ergreift einen, wenn man sie die Personen, die der Herr seines Umgangs würdigte, mit Namen nennen, ihre Geschlechter, Gewerbe und Wohnörter angeben, die Örter, Häuser und Gegenden nennen und beschreiben hört, wo der Herr von einem zum andern Tage sich befand, und Züge aus seinem Leben erzählt, wovon man nirgendwo eine Spur findet. Doch ich will nicht vorgreifen, meine Leser werden dieses Beste aus besserer Hand empfangen.“26

Wesener verweist hier auf die Aufzeichnungen der Visionen aus den Gesprächen der Anna Katharina Emmerick mit Clemens Brentano. Hier soll nur ein solcher Bericht an Dr. Wesener angeführt werden.
Am Mittwoch, den 14. Februar 1816, bot sich Wesener dann Gelegenheit, Anna Katharina an das Versprechen zu erinnern, ihm über eine merkwürdige Erscheinung zu berichten, die sie am vorigen Donnerstag gehabt hatte. So sprach sie über folgende Vision:

„Morgens um 10 Uhr, als ich eben damit beschäftigt war, meine Tagzeiten abzubeten, drang sich mir eine Betrachtung über unsere Nichtswürdigkeit und über die unendliche Liebe und Erbarmung Gottes gegen uns [auf]. Es erschütterte mich und bewegte mein Innerstes der Gedanke, daß doch so viele Mitmenschen ewig verloren gehen, und ich konnte mich nicht enthalten, den Herrn um Gnade und Erbarmung für diese anzuflehen.
Da sah ich auf einmal das Kreuz da unten an der Bettpfoste (es war ein kleines Kreuz von Silber, welches zwei kleine Splitter des hl. Kreuzes zu Jerusalem enthielt) mit einem hellen roten Scheine umgeben. Ich war bei guter Vernunft und dachte, ist das Einbildung? Darauf fuhr ich fort meine Tagzeiten zu beten, allein es ging nicht. Der Schein blendete mich, ich machte deshalb die Augen zu, aber der Schimmer blendete mich doch. Jetzt überzeugte ich mich, daß es keine Täuschung war, sammelte daher mein Gemüt und betete mit möglichster Inbrunst zu Gott meinem Heilande um Gnade und Erbarmen für uns alle und besonders für die Schwachen und Irrigen.
Der Glanz des Kreuzes stieg und nun sah ich auch einen Körper an demselben leibhaftig hangen. Aus den Wunden dieses gekreuzigten Körpers rann das Blut stromweise an dem Kreuze herunter; ich sah es aber nicht von dem Kreuze abfließen. Ich verdoppelte mein Gebet und meine Anbetung. Da reckte der Körper seinen rechten Arm in einem Bogen hervor und wollte uns sämtlich umfangen. Bei dieser ganzen Handlung hatte ich so gute Besinnung, daß ich viele Gegenstände um mich herum wohl beobachtete und unter anderem jedesmal die Glocke habe zählen können. Halb zwölfe habe ich zuletzt schlagen hören; darnach weiß ich von allem, was um mich war und vorging, nichts mehr. Ich ging jetzt ganz zur innern Beschauung über und habe in der Betrachtung des Leidens Christi fortgefahren. Da habe ich denn die ganze Leidensgeschichte mit eigenen Augen, ganz wie in der Wirklichkeit angesehen. Ich habe den Heiland herausgehen, das Kreuz tragen, ich habe die Veronika, den Simon, wie er gezwungen wurde, das Kreuz zu tragen, gesehen. Ich sah ihn endlich die Glieder ausrecken und ans Kreuz schlagen.
Dieses erschütterte mein Innerstes; ich hatte Traurigkeit, aber mit Freuden verschmolzen. Ich sah die Mutter des Herrn und mehrere Angehörige.“27

DIE LETZTEN TAGE

Ihre letzte Krankheit (Abb. 5 und 6) bezeichnet Wesener als Phthisis pituitosa, was nichts anderes als „auf Schleim bezogene Tuberkulose“ bedeutet,

„welche mit Lungenlähmung endete. Den ganzen vorigen Herbst und Vorwinter litt sie entsetzlich an den Augen, und als die Entzündung der äußern Teile meinen Mitteln gewichen war, so wüteten die Schmerzen im Innern der Augenhöhle, wogegen alle Mittel fruchtlos blieben, bis diese Arbeit auf Weihnachten, wie sie selbst vorausbestimmt hatte, vollendet war. Jetzt trat aber ein qualvoller Husten ein, welcher die profusesten Schweiße hervorpreßte. Bei dem Wechsel der Wäsche konnte, zumal in der Nacht, nicht mit nötigster Vorsicht verfahren werden; die leiseste Erkältung rief den Husten wieder hervor, der Husten den Schweiß, und so wurden beide Ursache und Wirkung, denen sie endlich unterlag. Ihr Ende sah sie mehrere Wochen bestimmt voraus, sie nahm den rührendsten Abschied von ihren entfernteren Verwandten, tröstete sie auf sicheres Wiedersehen und ersuchte sie sämtlich, nun nicht mehr zu ihr zu kommen.
In den letzten 14 Tagen sprach sie fast nichts mehr, als zu ihrem Beichtvater; ihr schwaches Leben war der Betrachtung und dem innern Gebete geweiht; allein dennoch behielt sie ihr liebreiches Wesen bis zum letzten Atemzuge. Denn als sie mich am vorletzten Tage ihres Lebens empfindlich und von einer eben ausgestandenen Krankheit elend sah, drückte sie mir die Hand und lispelte: ,Nur Mut, es wird besser mit Ihnen.‘

Abb. 5: Von 1821 bis zum ihrem Tode bewohnte Emmerick das rechts abgebildete Zimmer in der Wohnung ihres Beichtvaters, Vikar Limberg, an der Borkener Straße in Dülmen.

Abb. 6: In diesem Zimmer starb am 9. Februar 1824 die selige Anna Katharina Emmerick.

Am andern Morgen fand ich sie im höchsten Elende. Der Auswurf stockte, es hatte sich in der Nacht eine neue Pleuritis entwickelt. Unter unbeschreiblichen Qualen brachte sie bis 4 Uhr abends zu, dann schien ihr Kampf vollendet zu sein, der Puls ward fadenförmig und zitternd, ihr Gesicht sank ein, und sie war ganz heiter, bis sie gegen 8 Uhr abends bei voller Vernunft ihren Geist aufgab.“28
An der Beerdigung von Anna Katharina Emmerick auf dem Friedhof in Dülmen nahmen so viele Menschen teil, wie man es dort bis dahin noch nie erlebt hatte. Am folgenden Tag erschien beim Pfarrdechanten Rensing ein Kaufmann, um im Auftrag eines holländischen Arztes die Leiche für 4.000 Gulden zu kaufen. Das Ansinnen wurde entschieden abgewiesen. Doch bald verbreitete sich das Gerücht, der Leichnam sei bei Nacht gestohlen worden. Daher wurde das Grab in den auf die Beerdigung folgenden Wochen noch zweimal geöffnet und der Sarg mit dem Leichnam in unversehrtem Zustand vorgefunden. Eine Dritte Öffnung erfolgte 1858, als ein Grabkreuz errichtet werden sollte. Die Errichtung eines einfachen gotischen Kreuzes übernahmen „Personen aus dem Hohen Adel Roms“29. Die letzte Graböffnung fand am 7. Februar 1975 in Gegenwart des Bischofs von Münster statt, anlässlich der Umbettung der Gebeine in die Krypta der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Dülmen.30

DAS SELIGSPRECHUNGSVERFAHREN

Obwohl der Ruf der Heiligkeit Anna Katharina Emmerick schon zu Lebzeiten begleitete und nach der Beerdigung aufgrund angeblicher Gebetserhörungen ständig zunahm, dachte man zwar gleich an die Sammlung der Unterlagen zur Einleitung des Seligsprechungsverfahrens, doch hielt sich das Interesse von Seiten der kirchlichen und weltlichen Obrigkeiten in Grenzen und stieß bei einigen sogar auf Ablehnung. Ferner erschwerten die Eröffnung des Verfahrens noch  Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Heiligen Stuhl und der Preußischen Regierung, die den Bischof von Münster, Johann Bernhard Brinkmann bis 1884 nach Holland ins Exil schickte.
Um die notwendigen Zeugenaussagen doch noch rechtzeitig sichern zu können, ersuchte man Papst Leo XIII., Bischof Brinkmann im holländischen Exil die Vollmacht zu erteilen, einen Priester der Diözese Münster oder einer anderen Diözese zum kirchlichen Notar zu ernennen, damit dieser außerhalb des preußischen Territoriums die Zeugen vernehmen könne. Am 13. August 1882 erteilte Leo XIII. schließlich die erwünschte Vollmacht und so wurde der Augustinerpater Pius Keller aus Münsterstadt in Bayern zum Vizepostulator des Verfahrens ernannt.31 Seine Arbeit kam jedoch erst in Gang, als 1884 Graf Dr. Christian Bernhard von Galen Dechant in Dülmen wurde, der sich für die Sache einsetzte und 1887 aus Münster die Weisung erhielt, die Angelegenheit „unauffällig“ zu prüfen. Als sein Gutachten eindeutig positiv ausfiel, sandte der neue Bischof Hermann Dingelstad am 15. Dezember 1891 an P. Keller die Nachricht, der Bischöfliche Rat habe beschlossen, den Informationsprozess zu eröffnen. Am 21. Dezember wurde P. Keller zum Vizepostulator ernannt und am 18. Juli 1892 setzte der Bischof den Gerichtshof ein. Die erste Sitzung fand am 14. November 1892 in Münster statt, die 70. und letzte am 15. Mai 1899. In dieser Zeit wurden 131 Zeugen befragt, darunter auch 6 Augenzeugen. Die vorschriftsmäßige Abschrift der Prozessakten, Transumptum genannt, wurde durch Vermittlung des preußischen Gesandten mit der Eisenbahn nach Rom gesandt. Die Originale blieben in Münster und sind 1945 verbrannt. Am 19. Juni 1899 wurde bei der Heiligsprechungskongregation (damals Ritenkongregation) in Rom das Verfahren eröffnet und am 4. August das Dekret zur Untersuchung der Schriften erlassen. Die drei Prüfer sprachen sich in ihrem Urteil 1916 dafür aus, dass die Schriften von Clemens Brentano nicht als Schriften der Emmerick angesehen werden könnten, da es unmöglich sei, zu unterscheiden, was von ihr stamme und was von Brentano. Die Kardinäle waren damit nicht ganz einverstanden und verlangten weitere kritische Studien, welche durch die Kriegswirren verzögert wurden. 1924 kam dann der Augustinerpater Winfried Hümpfner, der von seinem Orden mit dieser Studie beauftragt worden war, zu einem Ergebnis, das Brentano noch mehr als Autor der Visionen hinstellte. So entschied die Heiligsprechungskongregation am 18. Mai 1927, dass die der Emmerick zugeschriebenen Schriften das Werk Brentanos seien.
Daraufhin wurde in nur 11 Monaten das gesamte Transumptum in das Italienische übersetzt, wobei eine Reihe von Ungereimtheiten entstanden, indem man z.B. Ortsnamen für Personennamen hielt. Am 30.11.1928 beschloss dann die Glaubenskongregation, das Heilige Offizium, den Fall Emmerick zu archivieren.
Im Rahmen der Vorbereitungen für die Feier des 150. Todestages von Anna Katharina Emmerick im Jahre 1974 wandte sich schließlich am 31. Januar 1973 Bischof Heinrich Tenhumberg an die Heiligsprechungskongregation mit dem Wunsch einer Wiederaufnahme des Seligsprechungsverfahrens, da sich die Anfragen der Gläubigen mehrten. Die Glaubenskongregation verlangte jedoch eine neuerliche Beurteilung der Schriften, die von dem Augustinerpater Ildefons Dietz und Dr. Erwin Iserloh, Theologieprofessor in Münster, durchgeführt wurde. Ihre Beurteilungen wurden am 20. Oktober 1976 und am 2. Februar 1978 vorgelegt. Sie kamen zum gleichen Schluss wie ihre Vorgänger, weshalb man die Entscheidung der Heiligsprechungskongregation vom 17. Mai 1927 für zutreffend befand.
Am 4. Dezember 1980 erteilte dann Papst Johannes Paul II. auf die Bitte des neuen Bischofs von Münster, Reinhard Lettmann, die Dispens vom neuen Verfahren über den Fortbestand des Rufes der Heiligkeit (super continuatione famae sanctitatis). Nach dem darauf folgenden positiven Urteil der Theologen vom 10. Februar 1981 und der Kardinäle vom 28. April 1981 wurde am 4. Mai 1981 das Dekret über die Einleitung des Verfahrens (Causa ipsam esse introducendam) erlassen.
Am 13. Juni 1984 wurde der Dominikanerpater Ambrosius Eszer, der heutige Generalrelator der Heiligsprechungskongregation, mit dem Fall betraut und 1986 Joseph Adam zum Vizepostulator ernannt. Der Fall musste unter Einbezug der gesamten zeitgenössischen und späteren Literatur völlig neu aufgerollt werden, wobei anstelle der Schriften von Clemens Brentano das Tagebuch von Dr. Wilhelm Wesener verwendet wurde.32
Am 24. April 2001 wurde dann von Papst Johannes Paul II. das Dekret über die Heroizität der Tugenden erlassen. Am 7. Juli 2003 wurde die am 3. März 1880 nach Auflegen einer Reliquie von Anna Katharina Emmerick zwischen 11 und 12 Uhr vormittags erfolgte Heilung von einer Stimmbändertuberkulose mit infauster Prognose als Wunder anerkannt.33 Damit war der Weg frei für die Seligsprechung, die am 3. Oktober 2004 auf dem Peterplatz in Rom erfolgte. Gemeinsam mit Anna Katharina Emmerick wurden der Lazarist Pierre Vigne, der Trappist Joseph­-Marie Cassant, die Schwester Maria Ludovica De Angelis und Kaiser Karl I. von Österreich seliggesprochen.

GW 53 (2004) 4, 291-314
Anmerkungen:
1 Josef Adam: Zum Stand des Seligsprechungsverfahrens in Rom, in: Anna Katharina Emmerick: die Mystikerin des Münsterlandes. Symposion 1990 der Bischöflichen Kommission „Anna Katharina Emmerick“, Münster; mit Beiträgen von Joseph Adam, Winfried Freund, Elmar Klinger, Leo Scheffczyk, Josef Sudbrack, Josef Voss. Dülmen: Laumann, 1991, S. 23.
2 Franz Wilhelm Wesener: Tagebuch des Dr. med. Franz Wilh. Wesener über die Augustinerin Anna Katharina Emmerick: unter Beifügung anderer auf sie bezüglicher Briefe u. Akten. Hrsg. von P. Winfried Hümpfner. Würzburg: St. Rita­ Verlag, 1926.
3 Emmerickblätter. Mitteilungen des Emmerick­-Bundes e.V. 48249 Dülmen II (2001) Nr. 43, S. 10.
4 Ebd.
5 Ebd., S. 11.
6 Franz Wilhelm Wesener: Tagebuch, S. 401.
7 Anna Katharina Emmerick: Das bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi: nach den Betrachtungen der gottseligen Anna Katharina Emmerich, Augustinerin des Klosters Agnetenberg zu Dülmen († 9. Febr. 1824) nebst dem Lebensumriß dieser Begnadigten. Aus den religiösen Schriften Clemens Brentanos herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Theo Rody. Aschaffenburg: Paul Pattloch, S. 23.
8 Emmerick und Brentano. Dokumentation eines Symposions der Bischöflichen Kommission „Anna Katharina Emmerick“, Münster 1982. Dülmen: Laumann, 1983.
9 Franz Wilhelm Wesener: Tagebuch, S. XLVI.
10 Ebd., S. XLVII.
11 Ebd.
12 Ebd., S. 369-370.
13 Anna Katharina Emmerick: die Mystikerin des Münsterlandes, S. 126.
14 Ebd., S. 123.
15 Ebd., S. 30.
16 Franz Wilhelm Wesener: Tagebuch, S. 397-400.
17 Ebd., S. 382-384.
18 Ebd., S. 526.
19 Ebd., S. 386.
20 Ebd., S. 381.
21 Ebd., S. 374.
22 Ebd., S. 372-373.
23 Ebd, S. 154.
24 Ebd., S. 387-389.
25 Ebd., S. 390.
26 Ebd., S. 387. Mit „besserer Hand“ ist Clemens Brentano gemeint, dem Wesener 1819 nicht nur die weiteren Aufzeichnungen überließ, sondern auch die eigenen aushändigte.
27 Ebd., S. 192-193.
28 Ebd., S. 392.
29 Emmerickblätter. Mitteilungen des Emmerick­-Bundes e. V. 48249 Dülmen II (1990) Nr. 21, S. 22.
30 Ebd., S. 23.
31 Osservatore Romano. Speciale, Nr. 229, 3. Oktober, 2004, S. 10.
32 Joseph Adam: Zum Stand des Seligsprechungsverfahrens in Rom, in: Anna Katharina Emmerick, die Mystikerin des Münsterlandes, S 33-34.
33 Osservatore Romano. Speciale, Nr. 229, 3. Oktober, 2004, S. 10.
L i t e r a t u r
Akten der kirchlichen Untersuchung über die stigmatisierte Augustinerin Anna Katharina Emmerick, nebst zeitgenössischen Stimmen, herausgegeben von Pater Winfried Hümpfner O.E.S.A. ­ Würzburg: Rita­ Verlag, 1929.
Anna Katharina Emmerick: die Mystikerin des Münsterlandes. Symposion 1990 der Bischöflichen Kommission „Anna Katharina Emmerick“ Münster. Dülmen: Laumann, 1990.
Clemens Brentano. Sämtliche Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe, veranstaltet  vom Freien Deutschen Hochstift Frankfurt.
23  Religiöse Werke II (Marienleben; Text).
24,1 Religiöse Werke III,1 (Lehrjahre Jesu, Teil I; Text).
24,2 Religiöse Werke III,2 (Lehrjahre Jesu; Teil II; Text).
25,1 Religiöse Werke IV,1 (Lehrjahre Jesu, Teil III; Text).
25,2 Religiöse Werke IV,2 (Lehrjahre Jesu; Teil IV; Text).
26  Religiöse Werke V (Bitteres Leiden; Text).
27,1 Lesarten und Erläuterungen zu den Religiösen Werken II-IV.
27,2 Lesarten und Erläuterungen zum Bitteren Leiden.
28,1 Materialien zu nicht ausgeführten religiösen Werken (Emmerick­-Biografie; Text).
28,2 Lesarten und Erläuterungen zur Emmerick­-Biografie.
Emmerick und Brentano. Dokumentation eines Symposions der Bischöflichen Kommission „Anna Katharina Emmerick“, Münster 1982. Dülmen: Laumann, 1983.
Emmerickblätter. Mitteilungen der Emmerick­-Bundes e.V., D­-48249 Dülmen (49 Nr.).
Wesener, Franz Wilhelm: Tagebuch des Dr. med. Franz Wilh. Wesener über die Augustinerin Anna Katharina Emmerick. Unter Beifügung anderer auf sie bezüglicher Briefe und Akten. Hrsg. von P. Winfried Hümpfner. Würzburg: St. Rita ­Verlag, 1926.