GW JG. 2013

GRENZGEBIETE DER WISSENSCHAFT (GW)

62. Jahrgang  –  2013  –  Innsbruck: Resch

Vollständige Scans der Grenzgebiete 2013

Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2013 – Heft 1

Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2013 – Heft 2

Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2013 – Heft 3

Grenzgebiete der Wissenschaft – Jahrgang 2013 – Heft 4

 

Leitartikel

GW 2013-1
Resch, Andreas: Die wahren Weltwunder (Editorial)
Koncsik, Imre: Klärung des Informationsbegriffs. Ein interdisziplinärer Versuch
Resch, Andreas: Hildegard von Bingen. Heilige und Kirchenlehrerin

GW 2013-2
Resch, Andreas: Die Seele
Schmidhuber, Martina: Personale Identität, informed consent und Tiefenhirnstimulation
Sparnanzoni, Isidoro / Petracci, Stefano: Pasqualina

GW 2013-3
Goser, Karl: Wo war das Paradies, woher kommt der Mensch? Ein Erklärungsversuch aus der Sicht der Natur- und Technikwissenschaften
Resch, Andreas: Anima Mundi. Weltseele
Wagner, Lioba: Alchemie und Naturwissenschaft. Drei Thesen zur Klärung eines missverstandenen Verhältnisses

GW 2013-4
Scala, Monika: Wissen Sie, was Exorzismus ist? Liturgiehistorische Nachforschungen anhand von Textquellen
Zahlner, Ferdinand: Zur sog. Anziehungskraft des Bezüglichen. Paranormales im Netz von Zufall, Synchronizität und Vorsehung

Diskussionsforum
Die Welt blieb bestehen 63
Herzstillstand und Nahtoderfahrungen 271

Aus Wissenschaft und Forschung
Das Gehirn am Computer 276
Das Gehirnprojekt 67
Das Higgs-Boson. Der Schlüssel zur Erklärung der Welt? 357
Das „R“ auf dem Parkplatz 75
Die „Lazarus-Kometen“ 275
Extraterrestrisches Leben nach Meinung von Astronomen denkbar 359
15. Februar 2013: Meteoritenregen in Russland und der Asteroid 2012 DA 14 72
Hoffnung für Wachkoma-Patienten 275

Dokumentation
Das 69. Wunder von Lourdes. Die Heilung von Danila Castelli 277
Über 60 Jahre Parapsychologie in der Schweiz 77

Paranormologikon
Acheropita 82
Alchemie 279
Alchemist 282
Besessenheit 360

Nachrichten
Biologische Krebsabwehr 83
Klinische Parapsychologie 83
Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Stacher † 283
Wissenschaft kritisch hinterfragt 83

Bücher und Schriften
Sebastian Berndt: Gott hasst die Jünger der Lüge: ein Versuch über Metal und Christentum. Metal als gesellschaftliches Zeitphänomen mit ethischen und religiösen Implikationen (A. Resch) 84
Tobias Bonhoeffer/Peter Gruss (Hg.): Zukunft Gehirn. Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen (G. Kleinschmidt) 85
Johannes Dillinger: Kinder im Hexenprozess. Magie und Kindheit in der Frühen Neuzeit (A. Resch) 373
Marco Frenschkowski: Die Hexen: eine kulturgeschichtliche Analyse (A. Resch) 191
Felix Gietenbruch: Höllenfahrt Christi und Auferstehung der Toten: ein verdrängter Zusammenhang (A. Resch) 190
Rudolf Goclenius: Von Hexen, Weisen und Sieben Künsten: drei akademische Festreden gehalten an der Universität zu Marburg zwischen 1583 und 1598 (A. Resch) 94
Felix Hasler: Neuromythologie: eine Streitschrift gegen die Deutungsmacht der Hirnforschung (A. Resch) 87
Franz Jacob (Hrsg.): Geheimgesellschaften: Kulturhistorische Sozialstudien / Secret Societies: Comparative Studies in Culture, Society and History (A. Resch) 285
Eric Kandel: Das Zeitalter der Erkenntnis. Die Erforschung des Unbewussten in Kunst, Geist und Gehirn von der Wiener Moderne bis heute (G. Kleinschmidt) 88
Christian Kassung / Jasmin Mersmann / Olaf B. Rader (Hrsg.): Zoologicon: ein kulturhistorisches Wörterbuch der Tiere (A. Resch) 187
Bernd-Olaf Küppers: Die Berechenbarkeit der Welt. Grenzfragen der exakten Wissenschaften (A. Resch) 371
Hannes Leuschner: Die Geister der Neuen Welt: religiöse und soziale Integration von brasilianischen Geistwesen im candomblé von Santo Amaro, Bahia, Brasilien (A. Resch) 93
Hans-Martin Lohmann / Joachim Pfeiffer (Hg.): Freud-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung (A. Resch) 364
Vilayanur S. Ramachandran: Die Frau, die Töne sehen konnte – Über den Zusammenhang von Geist und Gehirn (G. Kleinschmidt) 372
Eckart Ruschmann: Weltanschauungen und Gottesbilder. Reflexionen für (und von) Laienphilosophen (A. Resch) 189
Oliver Sacks: Das innere Auge – neue Fallgeschichten (G. Kleinschmidt) 95
Michael Schetsche/Kirsten Krebber (Hg.): Grenzpatrouillen: sozialwissenschaftliche Forschung zu außergewöhnlichen Erfahrungen und Phänomenen (A. Resch) 90
Wilhelm Schmidt-Biggemann: Geschichte der christlichen Kabbala. Band 2: 1600-1660 (A. Resch) 185
Wilhelm Schmidt-Biggemann: Geschichte der christlichen Kabbala. Band 3: 1660-1850 (A. Resch) 366
Inge Strauch: Schlafgewohnheiten und Schlafqualität: von der späten Kindheit bis ins Erwachsenenalter (A. Resch) 92
Rudolf Steiner: Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung. Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums (A. Resch) 369
Hannes Stubbe: Lexikon der Psychologischen Anthropologie. Ethnopsychologie, Transkulturelle und Interkulturelle Psychologie (A. Resch) 284
Werner Thiede: Mythos Mobilfunk: Kritik der strahlenden Vernunft (D. M. Schmidt) 288
Daniel Weidner / Stefan Willer (Hg.): Prophetie und Prognostik. Verfügungen über Zukunft in Wissenschaften, Religionen und Künsten (A. Resch) 375
Christiane Zivie-Coche / Francoise Dunand: Die Religionen des Alten Ägypten (A. Resch) 368

GW 2013/1

LEITARTIKEL / Abstracts

RESCH. ANDREAS: Hildegard von Bingen. Heilige und Kirchenlehrerin. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 1, 7 – 28

Die Heiligsprechung der Hildegard von Bingen und die Erhebung zur Kirchenlehrerin sind ein besonderer Anlass, sich mit ihr zu befassen. Ihre Visionen, ihre Persönlichkeit und ihr ganzheitliches Verständnis des Menschen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit sind von historischer Bedeutung, wie die angeführten Texte der Heiligsprechung und der Erhebung zur Kirchenlehrerin zeigen.

Hildegard von Bingen

RESCH, ANDREAS: Hildegard von Bingen. Saint and Doctor of the Universal Church. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 1, 7 – 28

The canonization of Hildegard von Bingen and her elevation to Doctor of the Church gives the opportunity to take a special look at one of the most significant women of all time. Her visions, her personality as well as her holistic understanding of man concerning health and illness are of historical importance as is revealed by the texts of canonization and elevation to Doctor of the Church.

Hildegard von Bingen

KONCSIK, IMRE: Klärung des Informationsbegriffs. Ein interdisziplinärer Versuch. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 1, 29 – 62

Die Wirklichkeit ist im eigentlichen Sinn komplex: sie bildet ein System sinnvoller Wechselwirkungen, in denen sich Formen, Muster und sich strukturierende Prozesse autopoietisch inkarnieren. Um sie formal zu beschreiben, bedarf es unterschiedlicher physikalischer und mathematischer Theorien. Ihnen gemeinsam ist die Fokussierung der Information als entscheidende Währung der Wirklichkeit. Um genannte Theorien unter das Dach einer Informationstheorie zu integrieren, wird zwischen QuBits, Bits und Systemordner-Informationen unterschieden. Emergiert so ein besseres Verständnis von Wirklichkeit, kann auch ihre Interaktion mit ihrem göttlichen Schöpfer exakter beschrieben werden.

Chaostheorie
digitales Universum
holographisches Universum
Informationstheorie
interdisziplinärer Dialog Theologie / Physik Kybernetik
Naturphilosophie
philosophia naturalis
Quantentheorie
Schöpfungslehre
Systemtheorie
Theorie nichtlinearer Systeme
Wirken Gottes

KONCSIK, IMRE: An interdisciplinary attempt to clarify the information concept. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 1, 29 – 62

Reality is, actually, complex: it forms a system of meaningful interactions, in which shapes, patterns and structuring processes autopoietically incarnate by themselves. To describe them formally, different physical and mathematical theories are required. Their common feature is the focus on information as a key currency of reality. In order to integrate these theories under the roof of an information theory, a distinction is made between qubits, bits and system-order information. If this leads to a better understanding of reality, also their interaction with their divine Creator can be described more exactly.

Chaos theory
cybernetics
doctrine of creation
information theory
interdisciplinary dialogue theology-physics
natural philosophy
non-linear systems /theory
philosophia naturalis
quantum theory
systems theory
universe, digital
universe, holographic
work of God

GW 2013/2

LEITARTIKEL / Abstracts

RESCH, ANDREAS: Die Seele. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 2, 99 – 128

Der Beitrag „Die Seele“ gibt einen geschichtsphilosophischen Überblick über die verschiedenen Beschreibungen der Seele vom Altertum bis zur Gegenwart. Dabei wird deutlich, dass dieser Begriff zu den zentralsten und unschärfsten Begriffen des menschlichen Denkens gehört. Die einen verstehen „Seele“ als nichtmaterielle Substanz und Träger des Lebens. Andere sehen darin eine besondere Funktion des lebenden Organismus des Menschen oder auch nur eine physiologische Reaktionsform. Diese Reduzierung der Seele auf das Körperliche hat bedeutende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben, wie die Frage der Verantwortung, der persönlichen Wertigkeit und Freiheit. Daher dient der vorliegende Überblick vor allem dazu, die Bedeutung der Seele als nichtmateriellen Träger der menschlichen Person auszuweisen.
Auf diesem historischen Hintergrund wird dann im Beitrag „Anima Mundi“ in GW 2013/3, das sogenannte „Leib-Seele-Problem“ einer völlig neuen Lösung zugeführt.

Funktionalismus
Geistseele
Materialismus
Seele

RESCH, ANDREAS: The soul. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 2, 99 – 128

The article “The soul” gives a historico-philosophical overview of the various descriptions of the soul from antiquity up to modern times. In the course of this it becomes clear that the term is one of the most central and indistinct terms of human thinking. There are those who understand “soul” as the not material substance and carrier of life. Others identify it with a special function of the living human organism or just a physiological form of reaction. This reduction of the soul to the physical has important consequences for social life in so far as it concerns the question of responsibility, of personal valency and freedom. Thus, this overview, is above all thought to make clear the significance of the soul as the not material carrier of the human person.
Against this historical background the article “Anima Mundi” following in GW 2013/3 will lead the so-called mind-body-problem towards a completely new resolution.

Functionalism
materialism
soul
spiritual soul

SCHMIDHUBER, MARTINA: Personale Identität, informed consent und Tiefenhirnstimulation. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 2, 129 – 145

Im folgenden Beitrag wird untersucht, in welchem Ausmaß eine Tiefenhirnstimulation personale Identität verändert bzw. verändern kann. Dafür wird zunächst erläutert, welches Verständnis von personaler Identität den weiteren Überlegungen zugrunde gelegt wird.
In einem nächsten Schritt wird das in der Medizinethik gängige Postulat, dass jeder Patient eine informierte Entscheidung (informed consent) hinsichtlich seiner Behandlung treffen können muss, geprüft. Es wird sich zeigen, dass eine informierte Entscheidung schwer erreichbar ist, sich die Frage der Möglichkeit eines informed consent bei einem Eingriff wie der THS noch massiver stellt. Und schließlich wird untersucht, ob die Zustimmung zu einer THS nicht auch einen drastischen Eingriff in die personale Identität darstellt.

Identität, personale
Identitätsbildung
informed consent
Patientenautonomie
Person
Tiefenhirnstimulation (THS)

SCHMIDHUBER, MARTINA: Personal identity, informed consent and deep brain stimulation. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 2, 129 – 145

In this article it is discussed to what extent deep brain stimulation may change personal identity or really does so. First of all it is clarified what understanding of personal identity is taken as a basis for the following reflections.
Further the postulate that is common in medical ethics, namely that any patient must be in a position to give an informed consent as to his or her treatment, is examined. It is shown how difficult it is to come to an informed consent and that this question will even become more urgent in case of deep brain stimulation (DBS). Last but not least it is debated if the consent given in such a special case is not also to be seen as a drastical intrusion upon one’s personal identity.

Deep brain stimulation (DBS)
formation of identity
identity, personal
informed consent
patient autonomy
person

SPARNANZONI, ISIDORO / PETRACCI, STEFANO: Pasqualina. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 2, 147 – 184

Der Anwalt Isidoro Sparnanzoni und Dr. Stefano Petracci beschreiben im vorliegenden Beitrag Leben und Tätigkeit des außergewöhnlichsten Mediums des 20. Jahrhunderts, Pasqualina Pezzola. Neben den biografischen Informationen und der Arbeitsweise des Mediums wird ausführlich über die angesetzten Experimente und die Beobachtungen namhafter Wissenschaftler sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, insbesondere der Ärzteschaft, berichtet. Dem Bericht schließt sich eine breitgefächerte Diskussion möglicher Erklärungen an.

Italien
Mediale Diagnosen
Medium
Pezzola, Pasqualina
Porfiri, Costanza

SPARNANZONI, ISIDORO / PETRACCI, STEFANO: Pasqualina. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 2, 147 – 184

The lawyer Isidoro Sparnanzoni and Dr. Stefano Petracci give a description of the life and work of the most extraordinary medium of the 20th century, Pasqualina Pezzola. Apart from biographical notes and the working method of the medium, detailed information is given on the experiments made with Pasqualina as well as the observations by well-known scientists and personalities of public life, particularly the medical profession. The report is followed by a broad discussion of possible explanations.

Diagnosis, mediumistic
Italy
medium
Pezzola, Pasqualina
Porfiri, Costanza

GW 2013/3

LEITARTIKEL / Abstracts

RESCH, ANDREAS: Anima Mundi. Weltseele. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 3, 195 – 221

Die Anima Mundi, die Weltseele, umgibt den ganzen Kosmos und enthält die Seelen aller zeitlichen Gebilde der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Die Weltseele oder auch der Weltgeist ist nicht materieller Natur wie auch die in ihr enthaltene Individualseele vom Stein bis zum Menschen. Im Menschen, auf den sich der Beitrag beschränkt, ist die Individualseele die gestaltende Kraft von Physis, Bios, Psyche und Pneuma. Beim Tod zieht sie sich in die Weltseele zurück, angereichert mit der Lebensinformation. Das Glück ist der Seele nach dem Tod nur gegeben durch die Aufnahme in die Liebesgemeinschaft des Dreifaltigen Gottes durch die Gnade.

Anima Mundi
Fortleben
Kreativität
Medialität
Seele
Tod
Weltgeist

RESCH, ANDREAS: Anima Mundi. World-soul. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 3, 195 – 221

Anima Mundi, the world-soul, surrounds the whole cosmos and contains the souls of all temporal structures of the past, present and future. The world-soul or world-spirit is of nonmaterial nature as is also the individual soul embedded in it, from the stone to the human being. In man – this paper refers to humans – the individual soul is to be considered as the shaping force of physis, bios, psyche and pneuma. When a person is dying, the individual soul moves back into the world-soul, enriched with the information of life. Happiness after death can only be achieved by the soul if admitted to the loving communion with the Trinitarian God by grace.

Anima Mundi
creativity
death
mediality
soul
survival of death
world-spirit

WAGNER, LIOBA: Alchemie und Naturwissenschaft – Drei Thesen zur Klärung eines missverstandenen Verhältnisses. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 3, 223 – 242

Das hermetische und das mechanistische Weltbild sind in Bezug auf ihre wesentlichen Prämissen widersprüchlich – das betrifft unter anderem ihre fundamentalen Annahmen hinsichtlich Materie, Qualitäten und Kausalität. Gleiches gilt für zwei Wissenschaftszweige, die aus diesen Weltbildern entstanden sind: die Alchemie auf der einen und die moderne Naturwissenschaft auf der anderen Seite. Trotz aller Unterschiede wurden beide zu einer bestimmten Phase der Wissenschaftsgeschichte von den gleichen Forschern parallel betrieben – zum Beispiel von Paracelsus, Robert Boyle und Isaac Newton. Dabei zeigt sich, dass die Alchemie keineswegs nur ein Hindernis gewesen ist, das es auf dem Weg zur modernen Naturwissenschaft zu überwinden galt. Im Gegenteil: sie hat selbst einen aktiven Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet. So lieferte die Alchemie der modernen Naturwissenschaft alternative Erfahrungstatsachen, schärfte ihr Methodenbewusstsein und bereicherte das mechanistische Weltbild um das Konzept der Kraft.

Äther
Alchemie
Boyle, Robert
Experimentalwissenschaft
Hermetismus
Mechanistisches Weltbild
Newton, Isaac
Paracelsus
Signaturenlehre
Sulphur, Merkur, Sal

WAGNER, LIOBA: Alchemy and natural science – Three theses for the clarification of a misconceived relationship.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 3, 223 – 242

The hermetic and the mechanistic world view are contradictory as fas as their substantial premises are concerned. This, in particular, applies to their fundamental assumptions as regards matter, qualities and causality. The same is to say about two branches of science that have developed from these world views: alchemy on the one hand and modern science on the other. Despite many differences, there was a period in the history of science when both branches were operated by the same researchers at the same time – e.g. Paracelsus, Robert Boyle and Isaac Newton. It turned out that alchemy was not only an obstacle to be overcome on the way to modern science. On the contrary: it even made an active contribution to this development, i.e. it provided modern science with alternative facts of experience, it sharpened its methodological awareness, and the mechanistic world view was enriched with the concept of power.

Alchemy
Boyle, Robert
doctrine of signatures
ether
experimental science
hermeticism
mechanistic world view
Newton, Isaac
Paracelsus
sulphur, mercury, sal

GOSER, KARL: Wo war das Paradies, woher kommt der Mensch? Ein Erklärungsversuch aus der Sicht der Natur- und Technikwissenschaften. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 3, 243 – 270

Die Sehnsüchte des Menschen verlangen nach Anerkennung und Geborgenheit, nicht nur jetzt, sondern für immer. Aus der Sicht vieler erreichen die Menschen diese Ziele nur über Gott. In der heutigen, auf das Diesseits orientierten Weltsicht ist es schwierig, diesen Weg zu finden. Man sieht daher die Notwendigkeit, unser Weltbild zu verändern. Es besteht beispielsweise die Tendenz, die Bibel umzudeuten und die Wunder als Legenden abzutun, denn sie scheinen mit den bekannten Naturgesetzen im Widerspruch zu stehen. Eine andere Möglichkeit ist, unsere Weltsicht weiterzuentwickeln. Im Folgenden wird dieser Weg eingeschlagen, auf dem wir zu einem Weltbild kommen, das viele Phänomene, die uns rätselhaft erscheinen, plausibel macht. Gerade das Erklärungspotenzial dieses neuen Weltbildes ist beeindruckend, so dass es ein richtiger Weg zu sein scheint, auch wenn heute noch nicht alle Details bewiesen werden können.

Bewusstsein
Gehirn
Glaube
Information
Neuronale Netze
Transzendenz
Universum
Wirkung
Wunder

GOSER, KARL: Where was the Paradise, where does man come from? An explanation attempted from the perspective of natural and technical sciences. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 3, 243 – 270

Man has always been longing for recognition and security not just for the time being but for ever. There are many who believe that this goal can only be achieved on the way to God. However, from today’s this-worldly orientation it is difficult to find this way. Thus, it seems to be necessary to change our philosophy. There is a trend towards reinterpreting the Bible and dismissing miracles as legends because they seem to be contrary to the well-known natural laws. Another possibility would be to develop our world view. This paper proposes a way which makes plausible many phenomena that are mysterious to us. It is the explanatory potential of this new world view that is impressive. So it seems to be the right way, even if at the moment it cannot be proved in all details.

Brain
consciousness
effect
faith
information
miracle
neural networks
transcendence
universe

GW 2013/4

LEITARTIKEL / Abstracts

SCALA, MONIKA: Wissen Sie, was Exorzismus ist? Liturgiehistorische Nachforschungen anhand von Textquellen.Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 4, 291 – 333

Mit dem Thema Exorzismus werden häufig unheimliche Geschichten und düstere Vorstellungen verbunden. In der Katholischen Kirche beruft sich der Exorzismus auf die biblischen Erzählungen von Dämonenaustreibungen durch Jesus Christus sowie durch die von ihm beauftragten Jünger. Während einer jahrtausendelangen Tradition bildete sich aus den ersten frühchristlichen Formeln im Rahmen der Taufliturgie allmählich ein Ritus zum Exorzismus an vom Dämon Besessenen, dessen Kern aus sehr alten und kraftvollen Gebeten besteht, die einerseits als Bitte an Gott um dessen Schutz und Hilfe gerichtet sind, andererseits als Befehl an den Teufel oder Satan, damit dieser von der gequälten Person weiche.
Der Beitrag skizziert den Weg dieser Entwicklung anhand von biblischen und frühchristlichen Originaltexten bis zur Gegenwart.

Besessenheit
Böse, das
Dämonen
Exorzismus
Großer Exorzismus
Katholische Kirche
Rituale Romanum
Satan
Teufel

SCALA, MONIKA: Do you know what exorcism is? Enquiries from the point of view of liturgical history by means of textual sources. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 4, 291 – 333

The subject of exorcism is frequently associated with frightening stories and sinister ideas. As far as the Catholic Church is concerned, exorcism is based on the biblical reports on exorcisms done by Jesus Christ and his disciples. In the course of a tradition of thousands of years a rite of exorcism has developed from early Christian phrases used in baptismal liturgy the heart of which consists of very old and powerful prayers that, on the one hand, are addressed to God as a plea for protection and help and, on the other hand, tell Satan resp. the Devil to come out of the tormented person.
The article outlines the way of development by means of biblical and early Christian original texts up to present days.

Catholic Church
Devil
demons
evil, the
exorcism
Great Exorcism
obsession
possession
Rituale Romanum
Satan

ZAHLNER, FERDINAND: Zur sog. Anziehungskraft des Bezüglichen. Paranormales im Netz von Zufall, Synchronizität und Vorsehung. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 4, 335 – 355

Immer wieder erleben wir selbst in unserem Alltag merkwürdige Zufälle und außergewöhnliche Verbindungen von Ereignissen, Dingen und Personen, oder wir erfahren davon in Berichten von Mitmenschen. Dabei erhebt sich die Frage, ob diese Ereignisse nur rein mathematisch-statistisch zu erklären sind (Serialität) oder ob ihnen doch ein Sinnbezug auf die erlebenden Personen zukommt (Synchronizität). Denn neben dem überall wirkenden Gesetz der Kausalität im Kosmos, das bereits im Bereich der Quantenphysik nicht mehr volle Geltung hat, scheint es – namentlich in der Psyche des Menschen – auch so etwas wie eine ,Anziehungskraft des Bezüglichen‘ zu geben. Vor allem der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung hat dieses sinnvolle Beziehungsgefüge von äußerem Ereignis und innerer psychischer Konstellation erforscht und mit dem Ausdruck ,Synchronizität als Prinzip akausaler Vorgänge‘ bezeichnet.
Es liegt die Vermutung nahe, dass daher auch manche paranormalen Phänomene als derartige synchronistische Ereignisse interpretiert werden können. Darüber hinaus lässt sich in solchen sog. sinnvollen Zufällen auch ein intuitives Signal für das eigene Leben bzw. zuweilen in religiöser Deutung auch ein offenbares Wirken göttlicher Vorsehung erkennen.

Anomalistik
Freud, Sigmund
Glück / Unglück
Intuition
Jung, C. G.
Kammerer, Paul
Koinzidenzen
Pauli, Wolfgang
Phänomene, paranormale
Scholz, Wilhelm von
Serialität
Sinnerfahrung
Synchronizität
Vorsehung
Zufallsereignisse

ZAHLNER, FERDINAND: On the attractive power of the concerning. The paranormal in the netting of coincidence, synchronicity and providence. Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) 62 (2013) 4, 335 – 355

Daily life is characterized by mysterious coincidences and unusual combinations of events, things and persons, which we either experience ourselves or which are talked about by other people. This leads to the question if such events are only to be explained from a mathematical-statistical point of view (seriality) or if there is some connotation between them and the experiencing persons (synchronicity), since besides the omnipresent law of causality in the cosmos, which in quantum physics is no longer fully valid, there seems to exist – especially in man’s deepest thoughts – a so-called ,attractive power of the concerning‘. The Swiss psychologist Carl Gustav Jung in particular researched this meaningful interaction between the outer event and the inner psychic constellation and called it the ,synchronicity as the principle of noncausal processes‘.
Therefore, it seems reasonable to suppose that also some paranormal phenomena can be interpreted as synchronistic events. Moreover, an intuitive signal for one’s own life and sometimes – if interpreting it from an religious point of view – even a clear indication of divine providence may be seen in such meaningful coincidences.

Anomalistics
chance event
coincidences
deeper sense of purpose
Freud, Sigmund
intuition
Jung, C. G.
Kammerer, Paul
luck / bad luck
Pauli, Wolfgang
phenomena, paranormal
providence
Scholz, Wilhelm von
seriality
synchronicity