Oki, Masahiro

(1921 1985), ideosynkratischer Lehrer, Heiler, Philosoph und Begründer eines sehr individuellen Yoga-Systems.
In Korea geboren, studierte O. als junger Mann zunächst an einer Militärakademie und belegte auch einen Kurs in Medizin, bevor er Soldat wurde. 1939 heuerte ihn die koreanische Regierung als Spion an. Zu diesem Zweck ging er nach Tibet, um sich als Lama auszubilden. Seine religiöse Einstellung entfaltete sich, als er im Iran im Gefängnis saß und dort in der Zelle mit einem älteren Mann durch Meditation und religiöse Praxis zur inneren Ruhe fand.
Nach dem Krieg gab er sich den materiellen Erfolgen des Lebens hin, bis er dessen überdrüssig wurde und sich für das Dasein eines Zen-Mönches entschied. O. trennte sich von seiner Frau, gründete sechs Waisenhäuser, entledigte sich seines restlichen Geldes und ging ins Kloster. Dort wurde es ihm jedoch nach einiger Zeit zu eng und so bewarb er sich für Friedenseinsätze bei den Vereinten Nationen. Diese schickten ihn nach Indien und Pakistan, wo er Vorlesungen hielt, medizinisch arbeitete und sich auf dem Wohnungssektor und in der Nahrungsmittelproduktion betätigte. Während seines Aufenthalts im Ashram von Mahatma Gandhi in Indien entstand sein spezielles Yoga-Konzept.

1960 arbeitete O. für eine japanische Tageszeitung und hielt auf seinen Reisen durch Europa und Nordamerika bei religiösen Gruppen Vorlesungen über Zen. 1962 lud ihn die Buddhistische Gesellschaft von Amerika zu Yogakursen ein. O. unterichtete auch in Brasilien, bevor er nach Japan zurückkehrte, wo er 1967 in Mishima das Internationale Oki-Yoga Institut gründete. Er veröffentliche auch eine Reihe von Büchern über Heilung und gab der japanischen Königsfamilie Privatvorlesungen über Oki-Yoga.
O. wurde allerdings für seine Unterrichtsmethoden von Personen, welche die alte Zen-Traditon nicht kannten, schwer kritisiert. Seine Studenten hingegen schätzten seine kompromisslose individuelle Einstellung und erhoben ihn zu einer Art japanischem Gurdjieff.

Lit.: Behind the Scenes of Oki Yoga. East West Journal 15 (Sept. 1985) 9.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.