Oetinger, Friedrich Christoph

(* 02.05.l702 Göppingen; † 10.02.1782 Murrhardt/D), christlicher Kabbalist, evangelischer Theologe, Theosoph, Visionär, Prediger, führender Vertreter des württembergischen Pietismus.
Der vielseitig interessierte Fr. Oe. war zeitlebens umstritten. So ließ das Stuttgarter Konsistorium (Kirchenleitung) im März 1766 sämtliche Exemplare seines Werkes Swedenborgs und anderer Irdische und himmlische Philosophie aus dem Jahr 1765 beschlagnahmen. Sein Einfluss war jedenfalls groß. So beeinflusste er auch viele Dichter und Denker, wie Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (besonders dessen Mittel- und Spätphase), Justinus Kerner, Eduard Mörike und Hermann Hesse sowie die Anthroposophie.
Sein Grab findet sich in der Stadtkirche Murrhardt.

W.: Die unerforschlichen Wege der Herunterlassung Gottes (1735, über M.-M. Alacoque); Swedenborgs u. andere irdische u. himmlische Philosophie zur Prüfung des Besten ans Licht gestellt. Frankfurt/ Leipzig, 1765.
Lit.: Auberlen, Carl Aug.: Die Theosophie Fr. Chr. Oetingerʼs nach ihren Grundzügen. Tübingen, 1847; Basel, 1859.
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