Oesterreich, Traugott Erdmann Konstantin

(* 15.09.1880 Stettin; † 28.07.I949 Tübingen), nach der Kindheit in seiner Heimat aufgewachsen in Berlin, 1899/1900 Beginn des Studiums der Mathematik und Naturwissenschaften sowie der Philosophie und Psychologie an der Friedrich-Wilhelms- Universität zu Berlin, Promotion 1905, Dr. phil. (Kant und die Metaphysik), 1910 Habilitation in Philosophie in Tübingen, 1912 Heirat mit Dr. phil. Maria Raich; 1922 Prof. für Philosophie in Tübingen bis zur Zwangsemeritierung 1933 (da seine Frau Jüdin war), Wiedereinsetzung 1945-47. Untersuchungen der Medien K. Goligher u. St. Tomczyk, experimentierte auch mit Maria Silbert und Willy Schneider. Die von ihm geplante Errichtung eines „Deutschen Zentralinstituts für Parapsychologie“ kam nicht zustande. Oe. erkannte als erster deutscher Univ.-Prof. die Realität paranormaler Phänomene an und setzte sich für ihre Erforschung ein.

W.: Die Besessenheit (1921); Grundbegriffe der Parapsychologie (1921); Der Okkultismus im modernen Weltbild. Dresden (3. Aufl. 1923; Die philosophische Bedeutung der mediumistischen Phänomene (1924); Die Probleme der Einheit und der Spaltung des Ich (1928); Die Spaltung der Persönlichkeit, hrsg. v. M. und W. Fr. Prince. Stuttgart, 1932.
Lit.: Oesterreich, Maria: Traugott Konstantin Oesterreich, „Ich“-Forscher und Gottsucher: Lebenswerk und Lebensschicksal. Stuttgart: Frommann, 1954.

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