Nachtodliche Vollendung

Was den tiefsten Sinn der Wiedergeburt betrifft, nämlich die persönliche Vollendung, so lässt sich dieser Gedanke einer nachtodlichen Vollendung durch Wiedergeburt z.B. im Hinduismus am besten mit der katholischen Vorstellung vom Reinigungsort (Purgatorium), dem Fegefeuer, verbinden, und zwar in dem Sinne, dass die Wiedergeburt nicht über die Zeugung durch neue Eltern in dieser Welt erfolgt, sondern als Weiterentwicklung und Vollendung der eigenen Individualität in einem Zwischenreich, wobei der feinstoffliche Körper als Informationsträger zeitlicher Prägungen dienen könnte. Allerdings müsste als Träger des Feinkörpers und des Personkerns die individuelle Geistseele fungieren. Wenn wir also über unsere letzten Vollendungswege aus biblischen, kirchlichen und empirischen Quellen nicht viel Einzelnes wissen und sagen können, so ist damit nicht auch schon ausgeschlossen, dass es vielleicht Erkenntniswege und Aussagemöglichkeiten bezüglich der Zwischenbereiche gibt, die dem letzten Wesen der Vollendung vorausliegen.

Lit.: Resch, Andreas: Religiöse Efahrungen und Wunder (Reihe R; 13). Innsbruck: Resch, 2018.
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