Machluf, Scharbel

(* 08.05.1828 als Joseph Machluf in Biqa-Kafra, Libanon; † 24.12.1898 Annaya, Libanon), maronitischer Mönch und der Erste, der in der Neuzeit von der römisch-katholischen Kirche 1977 offiziell heiliggesprochen wurde (Gedenktag: 24. Juli).
Mit 23 Jahren trat M. in das Kloster Notre Dame de Mayfouk (nördlich von Jbeil (Byblos)) ein. 1853 wechselte er in das Kloster St. Maroun in Annaya, wo er die Gelübde ablegte und den Ordensnamen Scharbel (nach dem alten orientalischen Märtyrer Sarbelius) annahm.
1875 entschied sich M. für ein Leben als Eremit in der Eremitage St. Peter und Paul oberhalb von Annaya. Am 16. Dezember 1898 erlitt er, während er in der Eremitage die hl. Messe zelebrierte, einen Schlaganfall, an dessen Folgen er an Heiligabend 1898 verstarb.
Bald nach seinem Tod stellte man fest, dass sein Leichnam nicht verwest oder vertrocknet war, sondern noch Körperflüssigkeit enthielt und absonderte. Dies wurde auch bei späteren Umbettungen bestätigt. Diese Phänomene sowie zahlreiche Krankenheilungen nach einem Besuch am Grab Scharbels machten ihn schon bald zu einem festen Bestandteil orientalisch-christlicher Volksfrömmigkeit.
Zwei Heilungen aus dem Jahre 1950 führten schließlich zur Einleitung eines Seligsprechungsverfahrens in Rom, das am 5. Dezember 1965 mit der offiziellen Seligsprechung Scharbels durch Papst Paul VI. seinen Abschluss fand. Aufgrund einer dritten Heilung 1967 erfolgte dann am 9. Oktober 1977 die Heiligsprechung, wiederum durch Paul VI. in Rom.

Lit.: Görlich, Ernst Joseph: Der Wundermönch vom Libanon. Das Leben des Heiligen Scharbel Machluf. Stein am Rhein: Christiana Verlag, 1979.
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