Maat

Altägyptisches Konzept für Gerechtigkeit, Weltordnung, Wahrheit, Staatsführung und Recht. Es wurde durch eine altägyptische Göttin verkörpert, die seit dem Alten Reich belegt ist. Sie galt als Tochter des Re und trat u.a. in der Erscheinungsform der Tefnut als Auge des Re auf.
Dargestellt als Frau mit einer Straußenfeder in ihrem Stirnband und dem Anch in der Hand, symbolisiert sie die moralische Weltordnung. Jeder muss sie beachten, da im Jenseitsgericht das Herz des Verstorbenen gegen die Feder der M. in der Waagschale aufgewogen wird. Ist das Herz schwerer als die Feder, wird es der Amemet, der „Verschlingerin“, zum Fraß vorgeworfen und der Seele das ewige Leben verweigert.
Der Haupttempel der M. in Karnak war Sitz des Gerichtswesens, aber auch Untersuchungsgefängnis, und die Richter galten als ihre Priester.

Lit.: Assmann, Jan: Ma’at. Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten. München: Beck, 21995; Bonnet, Hans: Maat, in: Ders.: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, 3., unveränd. Aufl. Hamburg: Nikol, 2000.
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