Maaß, Alois Simon

(* 06.05.1758 Strengen; 18.01.1846 Fließ, Tirol), Priester und Seelsorger.
M. war das älteste der zehn Kinder von Josef und Maria Maaß. Der Vater war Lehrer und Organist und zog 1766 mit seiner Familie in sein Heimatdorf Kauns. Alois Simon besuchte das Gymnasium in Hall, maturierte 1777 in Innsbruck und belegte anschließend an der Innsbrucker Universität die philsophischen Kurse. Gleichzeitig hörte er medizinische Vorlesungen, entschied sich aber schließlich für den geistlichen Beruf. 1879-82 studierte M. in Brixen Theologie. Bereits 1781 wurde er zum Priester geweiht. Nach acht Jahren als Hilfspriester an verschiedenen Orten in Süd- und Osttirol war er 14 Jahre Kooperator in Inzing und kam dann nach Fließ, wo er 1805 Pfarrer wurde und über 40 Jahre als „der Fließer Pfarrer“ wirkte, und zwar auch als Naturheilkundiger mit hellseherischen und prophetischen Gaben sowie als Exorzist, wozu ihn sein Bischof autorisierte. Aus dem gesamten Oberland kamen die Leute zu ihm. Gegen Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurde er sogar von staatlichen Behörden in Schutz genommen.
Sein Andenken ist bis heute lebendig. In der Fließer Pfarrkirche erinnert eine Gedenktafel an den „heiligmäßigen“ Pfarrer. Im Fließer Dorfmuseum fand zu seinem 150. Todestag 1996 eine Ausstellung statt.

Lit.: Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirollexikon. Innsbruck: Studien Verlag, 2005.
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