Labre, Benoît Joseph

Auch Benedikt Joseph Labre (* 26.03.1748 Amettes, heute Département Pas-de-Calais; † 16.04.1783 Rom), Pilger und Mystiker, der 1881 von Papst Leo XIII. heiliggesprochen wurde.
L., der Priester werden wollte, wurde im Alter von 18 Jahren von den Kartäusern in Neuville-sous-Montreuil abgewiesen. Mit 21 Jahren fand er Aufnahme in der Zisterzienserabtei von Sept-Fonts, konnte aber die Weihe, krankheitsbedingt, auch hier nicht erreichen. Nachdem ihn die Trappisten dann doch in die Gemeinschaft aufgenommen hatten, stellten sich alsbald unerklärliche Ängste ein und er floh aus dem Kloster.
1770, nach seiner Genesung, machte sich L. auf den Weg zu einer Pilgerreise nach Rom. Den Eltern schrieb er, dass er seine Bestimmung nun endlich gefunden habe. Er pilgerte daraufhin sieben Jahre lang durch Europa, um wichtige Stätten der Christenheit aufzusuchen, und erreichte so als der „Vagabund Gottes“ Bekanntheit.
Da L. Almosen ablehnte, lebte er dann weitere sechs Jahre unter äußerster Selbstverleugnung in Rom und starb dort völlig entkräftet am 16. April 1783 auf den Stufen der Kirche Santa Maria ai Monti, wo seine sterblichen Überreste als Reliquien verehrt werden. Als der arme Bettler beigesetzt wurde, säumten unzählige Gläubige die Straßen Roms. In den nachfolgenden drei Monaten wurden 136 durch L. vollbrachte Heilungswunder verifiziert.

Lit.: SauserEkkart: Labre, Benoit-Joseph, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 16. Herzberg: Bautz, 1999, Sp. 889-890.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.