Labouré, Katharina

Eigentl. Zoé Labouré (* 02.05.1806 Fain-lès-Moûtiers/Burgund; † 31.12.1876 Paris), heilig (1947, Fest: 31. Dezember), Vinzentinerin in Paris, Mystikerin, Visionärin (Marienerscheinungen am 19.07., 27.11. und im Dez. 1830).
Als Novizin wurde L. von ihrem Schutzengel in der Gestalt eines Knaben in die Klosterkirche geführt, wo sie die erste Marienerscheinung hatte. Bei der zweiten Vision erhielt sie von Maria den Auftrag, nach den ihr in der Erscheinung gezeigten Angaben die sog. „wundertätige Medaille“ prägen zu lassen, die allen, die sie trugen, besondere Gnadenerweise zukommen lassen würde. Von Katharinas außergewöhnlichem Geheimnis wussten nur ihr Beichtvater, der Lazarist Aladel, der ihr zunächst kein Wort glaubte, sowie der Generalsuperior. Als die Schwester P. Aladel jedoch voraussagte, dass ein Zuflucht suchender Bischof unbesorgt Aufnahme finden könne, überzeugte dies den Pater von der Echtheit der Erscheinungen. Nach Ausbruch der Juli-Revolution kam Bischof de Frayssinous, der Kultusminister Karls X., als Flüchtling zur Pforte.
Schließlich wurde P. Aladel beim Erzbischof vorstellig, um eine Medaille prägen zu lassen. Die Herstellung und Verbreitung der Medaillen verdankt sich nicht zuletzt der spontanen Bekehrung eines vom Glauben abgefallenen belgischen Erzbischofs, der von der Regierung eingesetzt, vom Papst jedoch nicht bestätigt worden war. Er hatte sich den Jakobinern angeschlossen und befand sich inzwischen in seinem Elend dem Tode nahe. Unter außergewöhnlichen Umständen gelang es dem Erzbischof von Paris, Msgr. De Quélen, zu ihm zu kommen und ihm die Medaille aufzulegen, woraufhin er sich gegen alle Erwartungen mit Gott und der Kirche versöhnte; bald darauf starb er.
Dass die Medaille weltweite Verbreitung fand, ist vor allem auf die zahlreichen Heilungs- und Bekehrungswunder zurückzuführen.
1834 verfasste P. Aladel einen Bericht über die Marienerscheinungen.
Von 1836 an betreute L. 45 Jahre lang Menschen im Altersheim von Enghien/Paris. Nach 46 Jahren des Stillschweigens legte sie vor ihrem Sterben noch selbst Zeugnis über die wunderbare Entstehungsgeschichte ab.
L. sagte ihren eigenen Tod voraus und auch, wo man sie begraben werde (im Keller unter der Kapelle von Reuilly). Ihr unverwester Leib ruht nunmehr in der Kirche der Vinzentinerinnen in Paris an der Rue du Bac, 140.
Die Marienerscheinung in Zusammenhang mit der Medaille wurde kirchlich anerkannt.

Lit.: Cuylen, Maria: Die Heilige Katharina Labouré und die wunderbare Medaille der Unbefleckten. Freiburg: Canisius Verlag, 1990.
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