Juliana von Lüttich/Mont Cornillon

(* um 1192 Rétienne bei Lüttich/Belgien; † 05.04.1258 Fosses bei Namur), CSA, selig (Approbation des Kultes 1869, Fest: 5. April), Mystikerin, Visionärin; Eintritt bei den Augustiner-Chorfrauen im Lütticher Kloster Mont Cornillon, dort 1222 Priorin. 1248 musste sie ihr Kloster verlassen (wohl wegen ihrer Regelstrenge und ihrer zahlreichen Visionen). Sie fand Zuflucht in verschiedenen Klöstern der Zisterzienserinnen. Ihr Grab befindet sich in der Zisterzienserabtei Villers/Lüttich. Die Einführung des katholischen Fronleichnamsfestes geht u.a. auch auf ihre Visionen zurück, wonach symbolisch dem an einer Stelle gebrochenen leuchtenden Mond ein Stück (= ein Fest der Eucharistie) zum vollen Glanz fehle. Nachdem dann später der ehemalige Lütticher Erzdiakon Jacques Panteléon, der von dieser Vision seinerzeit Kenntnis erhalten hatte, als Urban IV. Papst geworden war, ordnete er 1264 die Einführung des Fronleichnamsfestes für die Gesamtkirche an.

Lit.: Guster, Holger: Die Hostienmonstranzen des 13. und 14. Jahrhunderts in Europa. Diss., Heidelberg, 2006.

Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.