Johannes von Matha

(* 1154 oder 1160 Faucon-de-Barcelonnette/Frankreich; † 17.12.1213 Rom), heilig (1694, Fest: 17. Dezember), Mitbegründer des Trinitarier-Ordens.
J. studierte Theologie in Paris mit Promotion um 1190 und wurde 1193 zum Priester geweiht. Am 28.01.1194 fiel er während seiner ersten hl. Messe in Ekstase und hatte dabei eine Vision, die sein Leben veränderte. In einem diesbezüglichen Schreiben steht: „Ich sah die Majestät Gottes und den Herrn, der mit der Hand zwei Menschen an Ketten von Holzpflöcken hielt, der eine schwarz und verkrüppelt, der andere weiß und abgemagert.“ J. verstand nun, dass Gott ihn nicht in der Einsamkeit wollte, sondern in der Welt, um die von Moslems zu Sklaven erniedrigten Christen zu befreien, vor dem Verlust des Glaubens zu bewahren und allen Menschen in Ketten, unabhängig von Hautfarbe, Rasse und Religion zu helfen.
Um sich diesem Dienst zu widmen, gab er die Universitätskarriere auf und zog sich in die Einsamkeit von Cerfroid zurück, wo er den Asketen Felix von Valois und andere Eremiten traf, die sich für seinen Plan begeisterten. So entstand 1197 der Orden der Trinitarier, deren Regel am 17.12.1198 von Papst Innozenz III. approbiert wurde. J. setzte sich von nun an unermüdlich für Werke der Barmherzigkeit ein. In Frankreich, Spanien und Italien wurden ca. 30 Häuser eröffnet. 1209 erhielt J. von Innozenz III. die Abteikirche San Tommaso in Formis, wo er seine letzten Jahre verbrachte und auch begraben wurde. 1665 wurden seine Gebeine nach Spanien entführt und in der Trinitarierkirche in Madrid beigesetzt. Eine Schulterreliquie befindet sich in der Trinitarierkirche San Crisogono in Rom.

Lit.: Schuhmacher, Norbert: Der heilige Johannes von Matha, Stifter des Ordens der Heiligsten Dreifaltigkeit: ein Lebensbild. Klosterneuburg: Volksliturg. Apostolat, 1936.
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