Johannes von Gott

Auch Joāo de Deus, Juan de Dios (* 08.03.1495 Montemór o Novo bei Evora, Portugal; † 08.03.1550 Granada/Spanien), heilig (Fest: 8. März), Ordensgründer (Barmherzige Brüder).
1503 von einem fahrenden Studenten nach Oropesa, Spanien, verschleppt, fand J. bei einer Gutsverwalterfamilie eine neue Heimat und verbrachte dort seine Jugend. Vorübergehend Soldat (1529 in Wien gegen die Türken) ging er danach nach Afrika und kehrte 1538 nach Spanien zurück, wo er durch eine Predigt des hl. Johannes von Ávila bekehrt wurde. Aufgrund seiner Bußgesinnung für geisteskrank gehalten, erlebte er im Hospital von Granada die damaligen Behandlungsmethoden. Ein Brand im königlichen Hospital in Granada ließ in ihm den Entschluss reifen, ein Spital zu gründen, um Kranken und Siechen zu helfen. Zu diesem Zweck versammelte er bis zu seinem Tod zwölf Gleichgesinnte um sich. J. gilt als Bahnbrecher des modernen Krankenhauswesens. Nach seinem Tod schlossen sich seine Anhänger zur Gemeinschaft des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott zusammen (in den deutschprachigen Ländern Barmherzige Brüder).
J. wurde am 21. September 1630 selig- und am 18. Oktober 1690 heiliggesprochen. Leo XIII. erklärte ihn 1886 zum Universalpatron aller Kranken und Spitäler, Pius XI. zum Patron der Krankenpfleger des gesamten Erdkreises. Er ist Schutzpatron der Buchhändler und Buchdrucker und soll zahlreiche Wunder gewirkt haben. So hat er angeblich bei einer Brandkatastrophe vor etwa 70 Zeugen Menschen und Gerät mitten aus einem Feuer gerettet, ohne dabei selbst verletzt geworden zu sein (bis auf angesengte Brauen und Wimpern); auch seine Kleidung blieb unversehrt.

Lit.: Schmid, Isfried: Die Lebensgeschichte des Ordensgründers der Barmherzigen Brüder und die Ausbreitung seines Ordens, in: Festschrift „375 Jahre Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien“ (1989); Johannes von Gott: Hirte Abenteuerer Krankenhauspionier. München: Johann von Gott-Verlag, 1995.
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