Johannes von Damaskus

(* 650 Damaskus; 4. Dezember vor 754 Mar Saba bei Jerusalem), heilig (Fest: 4. Dez), Beiname Chrysorrhoas, berühmter Theologe und Kirchenvater, gilt in der römisch-katholischen Kirche als Letzter der Kirchenväter und wird seit 1890 auch als Kirchenlehrer verehrt.
Nur wenige Einzelheiten seines Lebens können als gesichert gelten. Aufgewachsen ist er angeblich in einer vornehmen christlichen Familie in Damaskus. Nach gediegener Ausbildung war J. als Schriftsteller und Dichter tätig. Mit seinem Adoptivbruder Kosmas zog er sich, möglicherweise noch vor 700, in das Kloster Mar Saba südöstlich von Jerusalem zurück, wohin ihm sein Ruf als Gelehrter und Dichter bereits vorausgeeilt war. Der Patriarch von Jerusalem weihte J. gegen seinen Willen zum Priester und zog ihn wiederholt zu wichtigen Aufgaben heran, besonders im Bilderstreit. Bis in das hohe Alter von 104 Jahren schaffend, beschloss er an einem 4. Dezember unbekannten Jahres sein Leben.
Seine erhaltenen Werke umfassen den Gesamtbereich der damaligen Theologie. Sein Hauptwerk ist die dreiteilige Quelle der Erkenntnis. Im Philosophischen Kapitel versucht er das Beste der heidnischen Philosophie darzulegen. Im Buch über die Irrlehren stellt er 100 bis in seine Zeit wirkende Häresien zusammen. Im Buch Die genaue Auslegung des rechten Glaubens gibt er in 100 Kapiteln die kirchliche Lehre wieder.
Den größten Einfluss übte er als Theologe, Dichter und Prediger auf den süd- und ostslawischen Raum aus.

Lit.: Kotter, Bonifatius/Volk, Robert (Hrsg.): Die Schriften des Johannes von Damaskos, 7 Bde. Berlin 1969-2013 (maßgebliche kritische Gesamtausgabe).
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.