Johannes der Täufer

Lat. Johannes Baptista (* ca. 5 v. Chr.; um 30 bzw. vor 36 n. Chr.). Seine Geburt wurde im Tempel von seinem Vater Zacharias angekündigt (Lukas 1,5-23). Auch sein Name, Johannes, war vorgegeben. Sein Grab soll unter Kaiser Julian Apostata (361-363) zerstört worden sein.
J. trat um 27/28 in der Jordansteppe als Bußprediger auf und taufte mit dem Wasser am Jordan, wo auch die Taufe Jesu stattfand (Mk 1,9-11). Er rief zur Umkehr auf und kündigte das Kommen des Gottesreiches und „eines Stärkeren“ zum endzeitlichen Gericht an (Mt 3,1.11-12; Lk 3,4.15-17). Als Johannes Herodes Antipas dafür kritisierte, dass er die Frau seines Bruders geheiratet hatte (Mt 14,3-4, Lk 3,19) hielt ihn dieser auf seiner Grenzfestung Machaerus am Toten Meer gefangen.
Nach Mk 6,17-29 und Mt 14,3-12 soll dann die Tochter des Herodes von seiner Frau Herodias dazu angestiftet worden sein, als Belohnung für einen Tanz von Herodes den Kopf Johannes’ des Täufers zu verlangen.
Die Hinrichtung erfolgte wahrscheinlich im Jahr 28/29 oder 31/32 und nach den Evangelien am Geburtstag des Herodes Antipas, dessen genaues Datum bis heute nicht bekannt ist. Ein kirchlicher Gedenktag „Enthauptung des hl. Johannes des Täufers“ wird am 29. August gefeiert.
Der Koran berichtet zwar keine Details über das Leben des Johannes, tut aber kund, dass er „Weisheit“ besaß, „als er noch ein Kind war“ (19:13).
J. verlieh auch etlichen Dingen seinen Namen: Johannisbeere, Johanniswürmchen, Johannisbrot, Johanniskraut, Johanniskränze. Letztere werden an seinem Festtag aus Kräutern und Pflanzen gewunden, um dann über Türen und Fenster gehängt zu werden. Haus und Hof sollen so vor den in der Johannisnacht losgelassenen Geistern und Dämonen geschützt werden.

Lit.: Altinger, Hans Bernd: Johannes der Täufer. Sein wahres Leben und Wirken – Seine Wiederkehr. München: Drei Ulmen, 1996.
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