Jeanne d’Arc

(* Ca. 06.01.1412 Domrémy a.d. Maas); † 30.05.1431 Rouen), ‚Jeanne la Pucelle‘, genannt „Jungfrau von Orléans“, heilig (1920, Fest: 30. Mai), eine der berühmtesten Frauengestalten Frankreichs, Nationalheldin, Seherin, „Hexe und Heilige“.
J. erhielt eine religiöse Ausbildung, lernte jedoch nie lesen und schreiben. Ab dem 13. Lebensjahr hörte sie als Hirtin auf dem Feld angeblich paranormale Stimmen (hl. Michael, Margareta, Katharina), die sie aufforderten, dem französischen König zu Hilfe zu kommen. Sie verhalf dem Dauphin, dem späteren Karl VII., zum Thron. Im Kampf gegen die englischen Belagerer von Compiègne wurde J. 1430 von den Burgundern gefangen genommen und gegen hohe Bezahlung den Engländern übergeben. Nach einem voreingenommenen Prozessverfahren wurde sie auf dem Vieux Marché (Marktplatz) in Rouen bei lebendigem Leib verbrannt und ihre Asche in die Seine gestreut. Am 7.07.1456 erfolgte jedoch die Rehabilitation durch Papst Calixtus II. Infolge der jeweiligen zeitgeschichtlichen Interpretationen ist ihre reale Persönlichkeit mit Legendärem verflochten.

Lit.: Bibliografie in Herbert Nette: Jean d’Arc. Reinbek: Rowohlt, 1977, S. 151ff.; Krumeich, Gerd: Jeanne d’Arc in der Geschichte. Historiographie – Politik – Kultur. Sigmaringen: Thorbecke, 1989.
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