Jain(a)s

Drei Grundlagen prägen ihren Glauben: Ahimsa, das unbedingte Unterlassen des Verletzens von Lebewesen; Aparigraha, die Genügsamkeit und der Verzicht auf jeglichen Besitz, sowie die Anekanta-Lehre, welche die Erkenntnisse der modernen Quantenphysik in erstaunlicher Weise vorwegnahm. So besagte sie, dass über die Wirklichkeit nur relative Aussagen möglich sind, weil jedes Ding sich von vielen verschiedenen Seiten aus betrachten lässt und Worte nicht in der Lage sind, alle Dimensionen eines Dings zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erfassen. Die Wahrheit einer Aussage hängt immer vom Standpunkt des Beobachters ab.
Die Gemeinde der Jain(a)s spaltete sich bereits im 3. Jh. v. Chr. in zwei Fraktionen: die Shvetambara, „die weiß Gekleideten“, deren Asketen eine weiße Robe tragen, und die Digambara, „die Luftgekleideten“, deren Mönche völlig nackt gehen und sich ausschließlich in Klöstern aufhalten.
Die Jaina-Mönche sind Vegetarier und extreme Asketen.

Lit.: Schubring, Walther: Die Jainas. Tübingen: Mohr, 1927.
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