Jainismus

Auch Jinismus (skrt. Jaina, „Anhänger des Jina“), ist eine indische Religion, die etwa im 6./5. Jahrhundert v. Chr. entstand. Ein historisch fassbarer Gründer ist Mahavira (um 599-527 v. Chr.). Von seinem verwendeten Ehrentitel Jina („Sieger“) erhielt die Religion ihren Namen.
Nach dem J. stehen sich in der Welt zwei Prinzipien gegenüber: Geistiges und Ungeistiges. Das Geistige beruht auf einer unendlichen Anzahl individueller Seelen (Jiva). Das Ungeistige umfasst fünf Kategorien: Bewegung, Ruhe, Raum, Stoff und Zeit. Alles Stoffliche ist beseelt, nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Pflanzen oder Wasser.
Die drei universellen ethischen Grundprinzipien, auch Kleinen Gelübde (Anuvratas) der Laienanhänger des J. genannt, sind Ahimsa (Gewaltlosigkeit gegenüber allen immanent beseelten Existenzformen), Aparigraha (Unabhängigkeit von unnötigem Besitz) und Satya (Wahrhaftigkeit).

Lit.: Bohn, Wolfgang: Die Religion des Jina und ihr Verhältnis zum Buddhismus. München: Oskar-Schloss Verlag, 1921; Anuruddha, T.T. (= Rudolf Petri): Grundlagen des Jainismus, Religion der Gewaltlosigkeit. Vũng Tâu: Bodhisattva Csoma Inst. für Buddhologie, 1972; Von Glasenapp, Helmuth: Der Jainismus: eine indische Erlösungsreligion. Hildesheim: Georg Olms Verlag, 1984 (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, 26).
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