Harmonia

In der griechischen Mythologie die Göttin der Eintracht, der in der römischen Mythologie die Concordia entspricht.
H. ist die Tochter des Ares und der Aphrodite. Ihr Gemahl ist König Kadmos von Theben, zu ihren Kindern zählen Polydoros, Ino, Autonoë, Semele, Illyrios und Agaue. Laut dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Diodor ist H. die Tochter der Elektra und des Zeus.
Nach dem thebanischen Triumph des Dionysos über Pentheus bestimmt der siegreiche Gott, dass sich Harmonia und Kadmos in Schlangen verwandeln und in fernen Landen wohnen müssten, von wo aus sie mit einer barbarischen Horde Griechenland überfallen sollten. Daraufhin verlassen sie Theben und ziehen zum illyrischen Volk der Encheläer, denen ein Orakel prophezeit hatte, dass sie nur dann siegen würden, wenn H. und Kadmos ihre Oberbefehlshaber wären. Die beiden führen die Encheläer tatsächlich zum Sieg und werden zu Herrschern Illyriens, wo sie noch einen weiteren Sohn namens Illyrios bekommen. Am Ende werden beide von Zeus nach Elysion versetzt.
Nach dem Dichter und Gelehrten Apollonios von Rhodos starben sie hingegen in Illyrien und wurden dort bestattet. Es hieß auch, dass sie sich am Ende aus Schlangen in Steine verwandelt hätten.

Lit.: Dimas, Fernández/Galiano, Ruiz: Caddmo y Harmonia: imagen, mito y arqueología. Journal of Roman Archaeology 5 (1992), 162-177; Sittig, Ernst: Harmonia, in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Bd. VII, 2. Stuttgart 1912, Sp. 2379-2388.
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