Elben

Elfen. Nach den alten Germanen sind die „Alben“ eine Gattung mythologischer Wesen, wie auch Riesen, Wanen, Asen, u.a.
Snorri Sturluson spricht in seiner Edda von Lichtalben, die schöner als die Sonne sind, von Dunkelalben dämonischer Art, und von Schwarzalben, die er mit den Zwergen gleichsetzt.
Dieser Einteilung entspricht auch die unterschiedliche europäische Überlieferung hinsichtlich der E., wobei die Bezeichnung „Elfe“ erst Ende des 18. und Anfang des 19. Jh. durch die Rezeption englischer Schriftsteller Eingang gefunden hat.
Bei den Kelten werden E. und Feen zu Elementargeistern vereint, die unter Hügeln leben und positive wie negative Eigenschaften aufweisen. Viele der keltischen Heldengestalten sind aus einer Vereinigung von E. und Menschen entstanden. Von einer solchen Vereinigung ist auch in der Bibel die Rede (Gen 6,1ff.), was nach dem apokryphen Henoch-Buch die Ursache für den Engelsturz sein soll.
In der deutschen Literatur des Mittelalters sind E. ebenfalls ambivalente Wesen mit jedoch deutlich dämonischen Zügen, was in den Begriffen „Albtraum“ und „Albdrücken“ zum Ausdruck kommt. Andererseits ist auch von zahlreichen häuslichen Hilfsgeistern die Rede, wie Heinzelmännchen, Wichtelmännchen und Kobolde („Hauswalter“). > Alp.

Lit.: Carpzov, Benedikt: Practica nova imperialis Saxonica rerum criminalium, in partes III divisa; P.3: […] (1670); Marc-Roberts-Team: Lexikon des Satanismus und des Hexenwesens. Graz: Verlag f. Sammler, 2004; Die Edda des Snorri Sturluson/ausgew., übers. u. komm. von Arnulf Krause. Stuttgart: Reclam, 2017.
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