Geistreisen

Außerkörperliche Erfahrungen sind Bewusstseinszustände, in denen das Ich die untrügliche Gewissheit hat, nicht mehr im eigenen physischen Körper zu sein. Man verspürt keine körperliche Begrenzung mehr und fühlt sich in einer unbegrenzten Weite. In dieser Unbegrenztheit kann sich ein ebenso unbegrenztes Bewusstseinsempfinden einstellen mit einem ebenso unbegrenztem Glücksempfinden. Raum und Zeit sind verschwunden. Das Glückserlebnis erfüllt die ganze Person, wie der Verfasser dieses Artikels dies in einer Krankheitssituation selbst erlebte:
„Das Glücksempfinden war so mächtig, dass es kein Denken, Wollen und Sehnen, sondern nur Erfülltsein gab. Es war eine völlig neue Qualität von Glücksempfinden, das mit keiner anderen Bewusstseinserfahrung in der Körperlichkeit verglichen werden kann. Sämtliche Formen veränderter Bewusstseinszustände, wie Traum, Hypnose, Luzidität, Ekstase, Psychostase oder Biokömese und Biostase, können damit nicht verglichen werden. Es war eine völlig andere Welt. Wie lange ich in diesem Zustand verweilte, kann ich nicht beurteilen, da mein Zeit- und Raumempfinden ausgeschaltet war. Langsam wurden die Ebene, auf der ich wanderte, und der Horizont immer kleiner, bis sich alles in mein Bett hinein zurückzog und ich urplötzlich meinen Körper und meine Seele wie in einem Gitterbett eingeklemmt empfand. Die Rückkehr in den Körper war eine fast unerträgliche Eingrenzung, der ich aber nicht entrinnen konnte. Eine Rückkehr in den außerkörperlichen Zustand blieb mir verwehrt.“

Lit.: Vgl. Resch, Andreas: Außergewöhnliche Erfahrungen. Grenzgebiete der Wissenschaft 63 (2014) 3, 203-205.

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