Geisterstühle

Alte Stühle, auf denen noch immer die Geister der früheren Eigner sitzen würden eine Erscheinung, die in der Geisterkunde nicht selten ist. So schildert die anglo-irische Schriftstellerin Maria Edgeworth (1767-1849) in ihrem Schauerroman Castle Rackrent (1800) einen geisterhaften Umriss, der auf einem Stuhl ihres Hauses saß, während sie mit ihrem Vater auf einen Verwandten wartete. Die Erscheinung nahm zunehmend die Gestalt dieses Verwandten an und verkündete schließlich, dass das Schiff, auf dem er zurückkehren sollte, gesunken sei und er als Einziger überlebt habe. Nach diesen Worten verschwand die Gestalt. Später kam tatsächlich die Nachricht vom Untergang des Schiffes in dem Moment, als sich der Geist im Stuhl materialisierte, der Cousin aber der Einzige an Bord war, der umkam.

Lit.: Haining, Peter: Das große Gespensterlexikon. Bindlach: Lizenzausg. f. Gondrom Vlg., 1996.
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