Geistchirurgie

Auch geistige, psychische Chirurgie, Psychochirurgie oder Logurgie; ein vor allem auf den Philippinen und in Brasilien praktiziertes Heilverfahren, bei dem der „Geistheiler“ angeblich ohne Zuhilfenahme von Instrumenten operative Eingriffe am Körper eines Patienten vornimmt. Nach Ansicht der Heiler öffnet sich der Körper des Patienten durch das Einwirken Gottes, woraufhin der Heiler das kranke Organ lokalisieren und behandeln kann. Derartige Eingriffe sind zahlreich und auch filmisch dokumentiert. Die Eingriffe erfolgen ohne Narkose. Der Heiler befindet sich meist in einem Trancezustand. Der Patient verspürt keine Schmerzen.
Während auf den Philippinen die Eingriffe symbolisch vorgenommen werden, kommen bei den Heilern in Brasilien meist Skalpelle oder Messer zum Einsatz, wobei die Wunden normal verheilen. Zu den bekanntesten Heilern der Philippinen zählen Tony Agpaoa und Josephine Sison, zu jenen Brasiliens R. Freitas, Edson de Queiros und José Umberto.

Lit.: Naegeli-Osjord, Hans: Die Logurgie in den Philippinen. Remagen: Der Leuchter/Otto Reichl Verlag, 1977; Resch, Andreas: Heilen: Formen und Perspektiven (Reihe R; 9). Innsbruck: Resch, 2015.
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