Gebärden

Ausdrucksbewegungen, die auf kurze Zeit und einzelne Körperteile beschränkt sind und sich in den einfachsten und naturgegebenen Formen darstellen. Es geht dabei um Haltungen und Bewegungen des Körper bzw. von Körperteilen (Motorik, Mimik), speziell der Hände und des Mundes.
Alle G., besonders wenn sie Gemütsbewegungen, Charakter oder besonderen Fähigkeiten entspringen, sind der magischen Philosophie Agrippas von Nettesheim zufolge siderischen Gesetzen kausal untergeordnet. Die primitive Ausdrucksbewegung ist gerade durch die körperliche Totalität gekennzeichnet. Dabei wurde und wird vor allem jenen G. besondere Zauberwirkung zugesprochen, denen irgendeine primitive religiöse Vorstellung anhaftet.

Lit.: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Bd. 3. Berlin: de Gruyter, 1987.
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