Fünfstern

(Griech.: Pentagramm, kelt.: Drudenfuss), offenbart den Menschen als Mikrokosmos. Damit wird die Beherrschung der Elemente durch den Geist ausgedrückt. Der Goldene Schnitt ist darin in der größtmöglichen Anzahl enthalten, nämlich zehnfach; denn jede der fünf Seiten wird durch die beiden anderen zweimal im Goldenen Schnitt geteilt.
Aus diesem Grund ist der F. auch die einzigartige magische Bedeutung als konzentriertes Symbol der göttlichen Ordnung, der alle Mächte der Unordnung weichen müssen. Faust hat dieses Zeichen auf die Schwelle gemalt und seit Urzeiten ist es in allen Tempeln und Mysterienstätten als stärkster Schutz gegen die Geister der Verwirrung und Zerstörung zu finden. Seit jeher werden ihm magische Wirkungen und Schutz vor unguten elementaren Einflüssen zugeschrieben. Der F. war schon den Pythagoräern bekannt. Er war ihr geheimes Erkennungszeichen und galt als die Vereinigung der männlichen Drei mit der weiblichen Zwei.
Die Zahl Vier und das Quadrat symbolisieren das Erschaffene. Um zur Zahl Fünf zu kommen, muss die Eins, das Symbol der Einheit, hinzugefügt (4+1=5) werden, von welcher der Schöpfungsimpuls, die göttliche Ordnung, ausgeht.
Der Mensch ist nicht nur auf das Sichtbare, Materielle, die Wirkungen der Vierheit ausgerichtet, sondern weist darauf hin, dass er mehr ist als nur Materie, nämlich die Quintessenz der Schöpfung in der vollen Bedeutung dieses Wortes, in dem sich alles Wesentliche konzentriert.
Der vollkommene Mensch ist ein lebendes Pentagramm. Auf der Körperebene bildet er den F. mit ausgebreiteten Armen (alles Irdische umfassend) und auf beiden Füssen stehend (fest auf der Erde verankert) und erhobenen Hauptes (das Ewige schauend), als Zeichen dafür, dass er berufen ist, die ewige Ordnung nicht nur zu erkennen, sondern auf Erden auch zu vollziehen.
Der Schritt zum F. kann nur über den Kreis, den Mittelpunkt und die Konstruktion des
Goldenen Schnitts vollzogen werden, der im Kreuz der Vierheit verborgen ist.
Damit wird ersichtlich, dass die Teilung im Goldenen Schnitt und das Pentagramm einen Urbezug zum Symbol des Kreises (Ganzheit) haben. Dies zeigt sich auch im Bezug des Menschen zur Ewigkeit und zu seiner göttlichen Herkunft und Bestimmung.
Der Goldene Schnitt beschreibt ein Verhältnis, in dem sich der kleinere Teil (das Untergeordnete, Beherrschte) zum größeren Teil (das Übergeordnete, Herrschende) so verhält, wie der größere Teil zum Ganzen.
Dieses Verhältnis ist das Symbol der Weltordnung, der göttlichen Hierarchie, deren Wirksamkeit das ganze Universum zusammenhält und fortbestehen lässt. Demnach funktioniert die Weltordnung so lange richtig, als in ihr alles Untergeordnete sich wiederum dem Ganzen unterordnet, also ohne egoistischen Machtmissbrauch, allein in verantwortungsbewusster Vollmacht.
Um reifer anstatt älter zu werden, ist der Schritt von der Vier zur Fünf, vom Quadrat zum F. erforderlich. Das wird erreicht durch das Zulassen der Göttlichen Einheit in uns (4+1=5) sowie durch die Herstellung der Verbindung von 2 (weiblich, bildhafte Symbolsprache) und 3 (männlich, logisches Denken) in uns (2+3=5). Im Alltag zeigt sich dies in verantwortungsbewusstem Handeln und in der Fähigkeit, wahrhaft lieben zu können.

Lit.: Bögle, Hansjörg; Was drückt sich in der Zahl fünf, dem Fünfeck, dem Fünfstern und dem Goldenen Schnitt aus? Sachsenheim: Lammers-Koll-Verlag, 2018.
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