Fünffingerkraut

Potentilla reptans, Kriechendes Fingerkraut, besser bekannt unter der Bezeichnung Gänsefuß, fand im Mittelalter häufig Verwendung gegen Verhexung des Viehs. Dieser Glaube reichte weit in das 19. Jh. hinein. Das Zauberbuch „Sechstes und siebtes Buch Moses“ enthält folgendes Rezept: „Wenn ein Stück Vieh verhext ist, so brenne man Fünffingerkraut, schwarzen Kümmel, Totenbein und Holz, das vom fließenden Wasser ausgeworfen ist, zu Pulver und gibt davon einem Pferde in Essig zwei Lot, einem Rind ein Lot.“
In einer anderen Schrift wird das F. als wirksames Liebesamulett angepriesen.

Lit.: Bauer, Wolfgang: Sechstes und siebtes Buch Moses. Einleitung und Bildkommentare. Berlin: Kramer, 1979; Achmüller, Arnold: Wickel, Salben und Tinkturen: das Kräuterwissen der Bauerndoktoren in den Alpen. Bozen: Edition Raetia, 2016.
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