(Span. Francisco; * 10.03.1549 Montilla, Andalusien/Spanien; † 14.07.1610 Lima) Franziskaner, Heiliger (Fest: 14. Juli).
F. trat im Alter von 20 Jahren in seiner Heimatstadt in das Kloster der Franziskaner ein, wurde 1576 zum Priester geweiht, arbeitete als Missionar in Spanien und wurde schließlich Oberer und Novizenmeister. Während einer Pestepidemie kümmerte er sich in besonderer Weise um die Kranken und erlangte dabei auch den Ruf eines Wunderheilers.
1590 ging er in die Missionen nach Südamerika und wurde im Norden Argentiniens zum Missionar der Indianer und zum Seelsorger der Kolonisten. Innerhalb kürzester Zeit lernte er die verschiedenen Sprachen und bekehrte viele spanische Siedler und Ureinwohner. Seinem Namen als Wundertäter wurde er auch hier gerecht. Ab 1596 wirkte F. in Trujillo, Peru, als Ordensoberer. 1601 kam er in den Konvent der Franziskaner-Rekollekten im Stadtteil Rimac in Lima. Er besuchte Kranke und predigte auf offener Straße, wobei er seine Worte mit einem dreisaitigen Raffele, einer Art Zither untermauerte. Seine Gabe zu wunderbaren Taten brachte ihm den Ruf eines „Wundertäters der Neuen Welt“ ein. So habe er u.a. einen wilden Stier, der ihn und seine Begleiter angriff, allein durch Zureden beruhigt und gebändigt.
1605 wurde F. von einem schweren Magenleiden heimgesucht, setzte aber sein Wirken fort und tröstete bei schlimmen Erdbeben die Überlebenden. Er starb am 14. Juli 1610 nach langem Fieber bei steter Verbindung mit den Engeln, ohne angeblich die leiblichen Bedürfnisse noch zu verspüren.
Am 30. Juni 1675 wurde F. durch Papst Clemens X. selig- und am 27. Dezember 1726 durch Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen. F. ist Patron von Chile, Panama, Lima und gegen Erdbeben, weil er der Stadt Pruxillo 15 Jahre vor dem Beben, das am 14.02.1618 über sie hereinbrach, den Untergang prophezeit hatte.
Lit.: Maas, Otto: Der Heilige Franz Solano, Apostel von Argentinien und Peru. Verlag des Johannesbundes, 1938.