Franz von Sales

(* 21.08.1567 auf Schloss Sales in Savoyen, Frankreich; 28.12.1622 Lyon), heilig (1665, Fest: 24 Januar), Bischof, Kirchenlehrer (1877), Patron dert Journalisten (1923) und Gehörlosen, Seelsorger, Ordensgründer, Schriftsteller.
F. studierte Rechtswissenschaften und Philosophie in Paris. Sein Vertrauen zu Maria half ihm über große Glaubenskrisen hinweg, sodass er aus eigenem Antrieb in Padua Theologie zu studieren begann und gegen den Willen seines Vaters den Entschluss fasste, Priester zu werden. 1593 wurde er geweiht und gleichzeitig zum Propst des Generalkapitels St. Pierre in Genf ernannt.
F. begann im calvinistischen Chablais zu predigen, das nach der Rückeroberung durch Savoyen 1593 wieder katholisch werden sollte. Obwohl den Leuten unter Strafe verboten wurde, seine Predigten zu besuchen, setzte er sich mit allen Mitteln für den katholischen Glauben ein. Aufgrund seines großen Erfolges wurde er vom Bischof von Genf zu dessen Koadjutor gemacht und folgte ihm 1602 als Bischof nach.
1604 lernte er Johanna Franziska von Chantal kennen. Sie gründete mit seiner Hilfe in Dijon und Lyon eine Schwesternschaft, die sich 1618 „Orden der Heimsuchung Mariens“ nannte, heute bekannt als „Salesianerinnen“.
Aus dem Schriftwechsel, den F. mit den ihm Anvertrauten führte, sei auch die als epochemachend empfundene Introduction à la vie dévote (Einführung in das Frömmigkeitsleben) angeführt. Darin macht F. die Frömmigkeit der oraison mentale, des „geistigen Gebets“, die der Klosterfrömmigkeit vorbehalten schien, in systematischer Weise auch den Laien zugänglich. Die oraison mentale fußt auf meditativen Techniken und bildet die Vorstufe zu mystischen Formen des Gebets und der Kontemplation.
F. starb am 28. Dezember 1622 auf der Rückreise von Avignon.
Über seine Predigten hinaus haben seine Schriften bis heute große spirituelle Wirkung, weil sie eine Theologie des Herzens und der Liebe vermitteln.

W. (Auswahl): Deutsche Ausgabe der Werke des heiligen Franz von Sales (1959); Philothea: Anleitung zum religiösen Leben. München: Ars sacra, 1961; Selbstgespräche. München u.a.: Artemis-Verl., 1986; Späte Schriften zur Gnadenlehre. Berlin: de Gruyter, 2019.
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