Folklore

(Engl. folk, Volk, und lore, Überlieferung oder Wissen), sichtbarer Ausdruck des immateriellen kulturellen Erbes einer ethnischen oder religiösen Gemeinschaft. Sie umfasst althergebrachte Traditionen eines Volkes (z.B. Materialkultur, Kulte, Riten, Bräuche, Musik, Kunst, Literatur) und beruht auf generationenübergreifender Überlieferung, die in mündlicher, unter Umständen aber auch schon seit geraumer Zeit in schriftlich oder bildlich fixierter Form vorliegen kann. Wissenschaftlich befasst sich mit F. die Disziplin der Folkloristik als Teilgebiet der allgemeinen Volkskunde und der Erzählforschung.
F. beinhaltet ebenso die Wissenschaft von den „Weistümern“ eines Volkes, dem Wissen, das sich im Volksglauben, in Erzählungen, Liedern und Bräuchen niedergeschlagen hat. Insofern sind auch die vorwissenschaftlichen Theorien zum Parapsychischen Forschungsgegenstand der F.
Der Begriff F. wurde 1846 von dem britischen Schriftsteller William John Thomas eingeführt.

Lit.: Schulze, Fritz Willy: Folklore: zur Ableitung der Vorgeschichte einer Wissenschaftsbezeichnung. Halle: Niemeyer, 1949.
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