Folie à deux

(Frz., Irresein zu zweit), Bezeichnung für die Übertragung und kritiklose Übernahme von psychotischen Symptomen (z.B. Wahnideen, Halluzinationen) eines Patienten mit psychotischer Erkrankung durch eine nahestehende Person. Die Trennung vom Ersterkrankten (Induktor) lässt in der Regel auch die Sekundäreffekte verschwinden.
Dieser psychische Mechanismus kann auch bei der Beurteilung eines Spukfalles von Belang sein. Zumindest der persongebunde Spuk scheint immer ein soziales Phänomen und ein der Therapie bedürftiger Fall zu sein. Bei der parapsychologischen Auswertung des Falles ist daher die Frage möglicher Induktionsmechanismen zu überprüfen.

Lit.: Strauß, Anton: Folie à deux: eine klinisch psychopathologische und sozialpsychiatrische Untersuchung an 50 Gruppen mit Gemeinschaftspsychosen. München: Med. Diss., 1968.
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