Fēng Shuĭ

Auch Fēngshuǐ (chin., „Wind und Wasser“), daoistische Harmonielehre aus China.
Mittels FS soll durch eine besondere Gestaltung der Wohn- und Lebensräume die Harmonisierung des Menschen mit seiner Umgebung erreicht werden. Der historisch ältere Begriff ist Kanyu („den Berg und das Land anschauen und bewerten“).
Nach mystischer Deutung sollen mit FS die Geister der Luft und des Wassers geneigt gemacht werden.
Die Praxis von FS hat ihre Wurzeln in der chinesischen Sicht des Universums, wonach alle Dinge dieser Welt fünf Grundelementen (Feuer, Metall, Erde, Holz und Wasser), die mit positiver oder negativer Energie aufgeladen sind, zugeordnet werden können. Dabei kann jedes Element entweder Yin- oder Yang-Attribute in sich tragen.
Grundlage zur Erschließung von FS bildet die Lehre des Qi, der unsichtbaren Lebensenergie, die in allem wirkt und alles belebt. Eine hohe Ansammlung von günstigem Qi könne Gesundheit, Harmonie und Erfolg des Menschen fördern.
Die Bedeutung von FS in China geht weit über das westliche Verständnis dieser asiatischen Lehre hinaus, wo in erster Linie eine Verschmelzung mit westlichen Ideen der Esoterik zu beobachten ist. Im Kern ist FS ein Ritual des chinesischen Ahnenkultes. Daher ist eines der traditionellen Anwendungsgebiete die Planung von Grabstätten. Man glaubt, häusliches Geschehen und persönliches Wohl vor allem dadurch günstig beeinflussen zu können, dass man die Gräber seiner Vorfahren in „günstiger“ Lage zur eigenen Wohnung ausrichtet.

Lit.: Merz, Blanche: Die Seele des Ortes: deren Wirkkraft auf unsere vier Körper. München: Herold Verlag Dr. Wetzel, 1988; Choe, Chong-Sok: Qi, ein religiöses Urwort in China. Von den Knocheninschriften bis zur heutigen Feng-shui-Praxis. Frankfurt/M.: Peter Lang, 1995; Rossbach, Sarah: Feng-Shui, Farbe und Raumgestaltung. München: Droemer Knaur, 2000.
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