Chenti-irti

In voller Form Mechenti-irti, verehrter Falkengott im ägyptischen Letopolis, der bereits im Alten Reich als > Horus verstanden wurde. Sein besonderes Markenzeichen war, dass er augenlos gedacht wurde. Ein Bild in einem Papyrus des M. R. zeigt ihn dementsprechend ohne Gesicht (Sethe). Die Augenlosigkeit ist jedoch kein Dauerzustand, denn C. erhält seine Augen wieder. Im Kult werden sie ihm als bevorzugte Opfergabe gereicht, womit aus dem blinden ein sehender Gott wird. Daher wird er auch bevorzugt gegen Augenleiden angerufen.
Im ägyptischen Pantheon nimmt C. zumindest in der älteren Zeit eine geachtete Stellung ein, ist er doch der Gerichtsherr über Ordnung und Recht.

Lit.: Sethe, Kurt: Die altaegyptischen Pyramidentexte nach den Papierabdrücken und Photographien des Berliner Museums. Leipzig: J.C. Hinrichs, 4 Bde, 1908-1922; Junker, Hermann: Der sehende und blinde Gott. SBAW, Heft 7, München 1942.
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