Chen-yen

(Chin., „Vollkommener“ oder „wahrer Mensch“; jap. Shinghon), der vollkommene Mensch. Der Begriff dient in China sowohl den Taoisten als auch den Buddhisten zur Bezeichnung einer Person, die das höchste religiöse Ideal erreicht hat.
Die Buddhisten übersetzten damit den Sanskritnamen > Arhat, „Vollkommener“, eines Anhängers Buddhas, der das Begehren vernichtet und das Nichtwissen beseitigt hatte.

In der Hierarchie des > Taoismus bezeichnet C. eine Klasse der „Unsterblichen“ (> Hsien), welche die Sterblichkeit abgeworfen und ihren Platz bei den himmlischen Beamten eingenommen haben.
Seit der T’ang Dynastie wurde C. auch als Ehrentitel verwendet. So verlieh Kaiser T’ang Hsüan-tsung dem > Chuang-tzu den Titel Nanhua chen-jen („wahrer Mensch vom südlichen Blütenland“).
Nicht zuletzt war C. der Name der chinesisch-buddhistischen Schule des „wahren Wortes“, auch „Michiao“ (Geheimlehre, jap. Mikkyo) oder „esoterischer Buddha“ genannt.

Lit.: Zhuang, Zhou: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. Köln: Anaconda, 2007.
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