Fabelwesen

Wesen, deren äußere Erscheinung durch die Phantasie der Menschen geprägt wurde und deren Existenz nicht belegt werden kann. Es handelt sich dabei um Menschen, Tiere, Geistwesen oder Mischwesen (Chimären), die in Märchen, Fabel, Mythologie und Heraldik eine wichtige Rolle spielen. Sie entstammen zum Teil der Welt des AT, der Griechen und der orientalischen Welt.
In der Naturwissenschaft der Renaissance spricht man manchen F. noch den gleichen Realitätsgehalt zu wie existierenden Lebewesen. Einige F. haben ihren Ursprung selbst in der realen Welt. So wurden in früheren Zeiten Seekühe von Seefahrern zu Meerjungfrauen oder Nixen umgedeutet und zufällig gefundene Mammutknochen Riesen zugeordnet.
F. fanden auch eine christliche Deutung, wie z.B. das Einhorn und der Phönix.
In wenigen Fällen hat sich in der neueren Forschung ein regionales „Fabeltier“ sogar als echtes Tier erwiesen, wie das Okapi im Kongogebiet, der Moa und die Brückenechse auf Neuseeland oder die Saola in Vietnam.
Zu den bekanntesten modernen F. zählen etwa der angeblich Unheil ankündigende Mothman und der Jersey Devil oder Kryptiden wie Bigfoot und das Ungeheuer von Loch Ness.

Lit.: Gebhard, Harald/Ludwig, Mario: Von Drachen, Yetis und Vampiren. Fabeltieren auf der Spur. München: blv, 2005.

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