Esus

(Auch Hesus, Aesus), keltischer Gott des Handels und der Wege, manchmal auch als Kriegsgott gesehen, der von den Galliern verehrt wurde. Er trug eine riesige Axt mit sich und wurde von drei Kranichen und einem Stier begleitet. In den Augen der Römer wurden ihm „unmenschliche Altäre“ geweiht und zu seinen Ehren Menschen an Bäumen erhängt, „bis das Fleisch sich von den Knochen löse“. Die Menschen hatten Angst vor dem blutrünstigen Gott, wollten aber seinen Schutz und brachten ihm daher viele Opfer dar.
Der walisische Altertumsforscher und Autor Iolo Morganwg (auch Edward Williams, 1747-1826), der als Vater der neuzeitlichen Druiden gilt, setzte E. mit der Sagengestalt „Hu-Gadarn“ gleich und identifizierte ihn mit Jesus Christus und dem sagenhaften Begründer des Druidenkultes und Erfinders der Ogham-Schrift. Morganwgs Unterlagen stellten sich allerdings als Fälschung heraus.
Beachtenswert ist ein Vergleich mit dem römischen Mercurius, aber auch mit Mars.

Lit.: Birkhan, Helmut: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Wien: Österr. Akademie der Wissenschaften, 1999; Maier, Bernhard: Die Religion der Kelten. Götter, Mythen, Weltbild. München: Beck, 2001; De Vries, Jan: Keltische Religion. Bern: Edition Amalia, 2006.
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