Elaiomantie

(Griech. elaion, Öl), Ölwahrsagung. Je nach Verwendung des Öls lassen sich verschiedene Formen unterscheiden:
a) Man gießt Öl auf eine glänzende Fläche, um die Spiegelung zu erhöhen. Der Befragende fixiert den Blick darauf und glaubt schließlich, auf der reflektierenden Fläche Bilder und Gestalten zu sehen – eine Form, die der Becken-, Spiegel- und Wasserwahrsagung ähnlich ist. > Hydromantie, > Katoptromantie, > Lekanomantie.

b) Man poliert die Fingernägel oder die Handflächen eines Kindes mit einer Mischung aus Ruß und Öl, sodass eine spiegelnde schwarze Fläche entsteht, die gegen eine Lichtquelle gehalten als Zauberspiegel dient. Diese Wahrsageform tritt meist in Zusammenhang mit der > Onychomatie auf.
c) Ein paar Tropfen Öl werden ins Wasser gegossen, woraufhin aus dem Verhalten des Öls die Zukunft gedeutet wird.

Lit.: Diss. … in oraculum Psalm. 95,7-11. a Paulo Ep. ad Ebr. III,7-11. citatum ; txt/Hoffmann, Immanuel/1764; Hartlieb, Johannes: Das Buch aller verbotenen Künste, des Aberglaubens und der Zauberei. Param,1989; Hogrebe, Wolfgang (Hrsg.): Mantik: Profile prognostischen Wissens in Wissenschaft und Kultur. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2005.
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