Drudenhaus

Auch Malefizhaus, Trudenhaus, Hexenhaus, Hexengefängnis, errichtet 1627 in Bamberg, auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgungen, von Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623-1633) für ca. 30 Gefangene. Auch in anderen Amtsstädten des Hochstifts entstanden kleinere Drudenhäuser, so z.B. in Zeil am Main, Hallstadt und Kronach.
Über dem Portal war folgende Inschrift angebracht: Discite iustitiam moniti et non temnere divos (ein Zitat aus Vergils Aeneis: „Lasst euch das eine Ermahnung sein, Gerechtigkeit zu lernen und die Götter nicht zu missachten“). Darüber war die Figur der Justitia platziert.
In dieser Zeit der Hexenprozesse fanden in der Stadt Bamberg etwa 300 Personen und insgesamt 900 Menschen im Hochstift den Tod auf dem Scheiterhaufen, darunter auch bekannte Persönlichkeiten wie der Bürgermeister Johannes Junius, der bischöfliche Kanzler Dr. Georg Haan, der die Prozesse kritisiert hatte, sowie die Patrizierin Dorothea Flock.

Lit.: Distler, Britta (geb. Gehm): Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung. Hildesheim: Olms, 2012; Kloos, Ralph/Göltl, Thomas: Die Hexenbrenner von Franken. Erfurt: Sutton Verlag, 2015.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.