Drudenmesser

Auch Drudenschneid genannt, bestimmt zur Abwehr der Drud, einer Hexe, die sich angeblich in der Nacht auf die Brust von Schlafenden setzen und Albträume bis Atemnot hervorrufen konnte. Daher war es üblich, das Messer in den Türstock oder in das Bettgestell zu stecken, um die Drud zu vertreiben. Bei Unwettern wurde das D. in die Luft geworfen, um damit die Drud zu treffen und Schaden abzuwenden. Empfohlen wurde das Messer auch als Waffe gegen den „bösen Blick“.
Häufig wurden solche Messer mit einem schwarzen Griff versehen. In die Klinge sind 9 Kreuze und 9 Halbmonde eingeschlagen. Die Zahl 9 ist die 2. Potenz der heiligen Zahl 3 und steht für Vollendung, Erfüllung, Anfang und Ende, für das Ganze. Nicht selten wurden die Zeichen mit christlichen Schutzzeichen wie IHS oder INRI bzw. dem Marienmonogramm auf der jeweils anderen Klingenseite kombiniert.

Lit.: Brauneck, Manfred: Religiöse Volkskunst. Köln: DuMont, 1979.
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