Drude, Drute, Trud, Trude, Trut

Etymologisch nicht völlig geklärt, möglicherweise abgeleitet von gotisch truden = treten bzw. von ahdt. Truhtin = Herr; ein weiblicher Alp (Alb) oder Nachtmahr mit Gänse- oder Schwanenfüßen, der in Träumen Beklemmungs- und Erstickungsgefühle verursacht. Die D. soll sich in die Schlafzimmer schleichen und den Opfern auf die Brust setzen. Zur Abwehr legte man Messer mit der Klinge nach oben unter das Bett, um zu verhindern, dass die Schlafenden „die Drud druckt“. Der fünfzackige, in einem Zug gezeichnete Stern des Pentagramms wurde als „Drudenfuß“, als Abwehrzauber, in Bettbretter geritzt oder mit geweihter Kreide auf sie gezeichnet. Der Fünfstern, auf zwei Spitzen stehend, schützt nicht nur vor D., sondern auch vor anderen Geistern (Goethe, Faust I, V. 1395). Das Pentagramm (vermutlich aufgrund der Symbolik der 5, die als Summe der männlichen 3 und der weiblichen 2 ein Zeichen der Ganzheit bildet) war schon bei den Pythagoreern und später in der Gnosis und in der mittelalterlichen Magie von Bedeutung.

Lit.: Marzell, Heinrich: Hexen und Druden, alter Volksglaube aus der Erlanger Gegend; nach Aufz. aus d. Jahre 1913. Erlangen, 1959; Heres, Hedi: Von Hexen und Druden. Rosenheim: Rosenheimer Verlagshaus, 1995.

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