Droste zu Vischering

Gräfin Maria, vollständiger Name: Maria Anna Johanna Franziska Theresia Antonia Huberta Droste zu Vischering (* 08.09.1863 Münster, Deutschland; † 08.06.1899 Porto, Portugal,), selig (01.11.1975, Fest: 8. Juni), Ordensname: Maria vom Göttlichen Herzen Jesu, Mystikerin.
D. entstammte den Grafen Droste zu Vischering aus Westfalen. 1888 trat sie in das Kloster der Schwestern vom Guten Hirten in Münster ein, deren wichtigste Aufgabe in der Hilfe für in Not geratene Mädchen und jungen Frauen bestand. Nach Beendigung des Noviziats 1891 kümmerte sie sich in Deutschland besonders um Mädchen und junge Frauen, die durch Armut in Diebstahl und in die Straßenprostitution geraten waren. Nach drei Jahren kam D. nach Porto in Portugal. Dort wurde sie Oberin des Klosters und setzte ihre Arbeit, wie in Deutschland, an gestrandeten Mädchen und Frauen fort. Ihre adelige Herkunft half ihr bei der Besorgung der nötigen finanziellen Mittel.
1897 hatte sie zwei Visionen, in der ihr der Wunsch vorgetragen wurde, dass die Welt dem heiligsten Herzen Jesu geweiht werden solle. Nach einer Zeit der Prüfung durch die Ritenkongregation nahm Papst Leo XIII. am 11.06.1899 diese Weihe vor (angekündigt in der Enzyklika Annum sacrum vom 25.05.1899). Er hatte nämlich ohnehin vor, das Jubiläumsjahr 1900 mit einer Weltweihe zu eröffnen.
Ab 1896 litt D. an einer schweren Rückenmarksentzündung. Sie erlebte das Fest der Weihe nicht mehr, sondern starb am Vorabend des Festes im Alter von 35 Jahren an Knochentuberkulose. Am 1. November 1975 wurde sie von Papst Paul VI. seliggesprochen. Ihr Grab befindet sich in der neuen Kirche des Klosters der Schwestern zum Guten Hirten in Ermesinde bei Porto. Ihr Gedenktag ist der 8. Juni.

Lit.: Bierbaum, Max: Maria vom Göttlichen Herzen Droste zu Vischering. Ein Lebensbild unter Benutzung unveröffentlichter Quellen. Freiburg i.Br.: Herder, 1966; Büning, Markus: Alles dem Herzen Jesu: Leben und Frömmigkeit der seligen Maria Droste zu Vischering. Stein am Rhein: Christiana, 2014.