Drei

Die schlechthin vollkommene Zahl, da sie im Dreieck die erste in sich geschlossene Form darstellt. Pythagoras nennt sie die ungerade Zahl schlechthin. In allen Hochreligionen gilt sie daher als heilig. Die D. stellt den Aufbau der Welt dar: Himmel, Erde, Hölle. Im Hinduismus gibt es drei höchste Götter: Brahma, Vishnu, Shiva. Das Christentum ist gekennzeichnet durch die Heiligste Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die buddhistischen Schriften gliedern sich in drei Teile, Tripitaka (Drei Körbe) genannt. In der griechischen Mythologie gibt es die drei Grazien, bei den Römern die drei Parzen. In der Kabbala stehen die drei Sephiroth Chokmach, Daath und Binah über dem Abyssus und bilden das Vernunftreich. Der dritte Buchstabe des hebräischen Alphabets, Gimel, steht für Natur.
D. ist die erste Zahl, die Anfang, Mitte und Ende hat, und die einzige, die jeweils eines dieser Glieder besitzt. Auch in der Philosophie spielt die Dreiheit eine wichtige Rolle, z.B. als Vermittlung zwischen Denken und Sein oder bei Hegel als Prinzip des dialektischen Fortschritts: These, Antithese, Synthese.
D. ist die Zahl der harmonischen Ganzheit. Wer sie als Schlüsselzahl hat, ist zu beneiden, denn D. gilt seit alten Zeiten als Glück bringende Zahl. „Aller guten Dinge sind drei“ heißt es im Volksmund. Symbol der D. ist das Dreieck.

Lit.: Endres, Franz Carl: Das Mysterium der Zahl: Zahlensymbolik im Kulturvergleich. München/Kreuzlingen: Hugendubel, 1984; Weinreut, Kirsten: Drei ist mehr als eine Zahl. Frankfurt/Main: Olympia Press Deutschland, 1984; Balla, Bálint: Die Zahl Drei und die Soziologie. Hamburg: Krämer, 2008; Watteck, Arno: Die Zahlen – Bausteine der Schöpfung. Tamsweg: Pfeifenberger, 2011.
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