Drei-Zeiten-Lehre

In Zoroastrismus und Manichäismus sind drei Zeiten Strukturelemente für Kosmologie und Eschatologie als Zeit der Trennung, Vermischung und Wiederherstellung der dualistischen Elemente, die nach zoroastrischer Systematik je 3.000 Jahre dauert.
Joachim von Fiore gliedert den Ablauf des Alten und Neuen Testaments in drei Zeitalter, die er mit der Trinität in Verbindung bringt: die Zeit des Vaters (AT), die Zeit des Sohnes (NT, bis Ende seiner Vorhersage 1260), die Zeit des Hl. Geistes, die von der intelligentia spiritualis erleuchtet sein und alle Freuden des Himmlischen Jerusalem (Offenbarung 21) bieten werde. Dieses dritte Zeitalter wird auch Drittes Reich genannt (> Chiliasmus). Ihm geht die Ankunft des Antichristen voraus, der von einer kirchlichen Persönlichkeit besiegt wird.

Lit.: Riedl, Matthias: Joachim von Fiore. Würzburg: Königshausen und Neumann, 2004; Auffahrt, Christoph u.a. (Hrsg.): Wörterbuch der Religionen. Stuttgart: Kröner, 2006; Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters/Joachim von Fiore, Psalterium decem cordarum. München: Monumenta Germaniae Historica, 2014, 2., unveränd. Nachdr. der Ausg. Hannover 2009.
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