Dogen Kigen

Auch Dogen Zenji oder Dogen Eihei (1200-1253), gilt als eine der größten Persönlichkeiten Japans, wird dort von allen buddhistischen Schulen wie ein Heiliger verehrt und wohl als der bedeutendste Zen-Meister Japans gesehen.
D. studierte den Zen zunächst in Japan auf dem Berg Hiei. Im Alter von 24 Jahren ging er nach China, wo er unter Meister T’ien-t’ung Ju-ching (jap. Tendo Nyojo) tiefe Erleuchtung erfuhr und von ihm das Siegel der Bestätigung (Inka-Shomei) in der Traditionslinie des Soto-Zen erhielt. 1227 kehrte er nach Japan zurück, lebte zehn Jahre in Kyoto und begründete dort die Soto-Schule, die mit ihren 15.000 Tempeln neben der Rinzai-Schule eine der Hauptrichtungen des Zen wurde.
Um sich dem Einfluss weltlicher Mächte zu entziehen, zog sich D. in eine Einsiedelei in den Bergen der heutigen Provinz Fukui zurück. Aus der Hütte, in der er dort lebte, entwickelte sich ein großes Kloster, das später Eihei-ji genannt wurde. Heute ist es neben dem Soji-ji das wichtigste Koster des Soto-Zen.
D. förderte die Praxis und Theorie des zazen und schrieb einige Werke, deren berühmtestes das Shobogenzo (Die Schatzkammer der Erkenntnis des wahren Dharma) ist, in dem der Zusammenhang der subjektiven und objektiven Welt dargestellt wird. Es gilt als eine der tiefgründigsten Schriften der japanischen Zen-Literatur und als das hervorragendste Werk der religiösen Literatur Japans.
Die grundlegende Lehre von D. bestand aus Praxis und Theorie, wobei er sich in der Praxis ganz der sitzenden Meditation verpflichtet fühlte, da die Buddha-Natur im Sitzen am deutlichsten zutage trete. Allerdings ist die Buddha-Natur nach D. nicht in jedem Menschen ein besonderer Teil. Man müsse aufhören, sich um die Dialektik des Buddhismus zu kümmern, sondern stattdessen lernen, wie man in Zurückgezogenheit in die eigene Seele blickt.

Lit.: Dogen Zenji’s Shobogenzo: die Schatzkammer der Erkenntnis des wahren Dharma. Bd. 1. Zürich: Theseus-Verlag, um 1980.
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