Djahannam

(Arab., „tiefer Brunnen“), Hölle und Aufenthaltsort der Bösen im Islam nach dem Letzten Gericht (al Kiyama). Vom Himmel trennt die Hölle eine Scheidewand (barzakh).
Vorgestellt wird D. a) als riesiges Ungeheuer mit aufgesperrtem, glühendem Rachen zum Verschlingen der Bösen. Seine vier Füße sind mit je 70.000 Ringen gefesselt. Auf jedem Ring sitzen 70.000 Dämonen (Djinn), von denen jeder so mächtig ist, dass er Berge versetzen kann; b) als großer Trichter aus konzentrischen Kreisen mit sieben Stockwerken, über die eine Brücke (al-Sirat) führt. Das letzte Stockwerk besteht aus dem Baum Zakkūm und einem Kessel mit siedendem und stinkendem Pech. Der Baum trägt statt Blumen Dämonenköpfe.
D. entspricht dem jüdischen Gē-Hinnōm.

Lit.: Bellinger, Gerhard J.: Knaurs Lexikon der Mythologie. Lizenzausg. f. area verlag gmbh, erftstadt. München: Droemersche Verlagsanst. Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, 2005; Sure 23,103: „Diejenigen aber, die leichte Waagschalen haben, sind dann ihrer selbst verlustig gegangen. Sie werden ewig in der Hölle weilen“; Sure 11,106-107: „Die Unseligen werden dann im Höllenfeuer sein, wo sie laut aufheulen und hinausschreien, und wo sie weilen, solange Himmel und Erde währen, – soweit es dein Herr nicht anders will. Dein Herr tut, was er will.“
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