De Thèbes, Madame

Pseudonym von Anne Victorine Savigny (*1845; † 1916), Hellseherin und Chiromantin.
D. genoss eine vorzügliche Erziehung und verstand es, sich durch Intelligenz und geschickte Anwendung ihrer hellseherischen Begabung eine angesehene Position zu verschaffen und in der Avenue Wagram in Paris, wo sie sich auf Anraten von Alexandre Dumas einrichtete, eine gut frequentierte Beratungsstelle zu betreiben. Obwohl ihre Fähigkeiten nie systematisch untersucht wurden, stand sie doch während ihres ganzen Lebens in Verbindung mit den bedeutendsten Köpfen Frankreichs.
Während der letzten zehn Jahre ihres Lebens ließ sie jährlich einen Modealmanach für die Pariser Lebewelt erscheinen, in dem neben kabbalistischen und chiromantischen Beiträgen auch Wetterprognosen, Ratschläge zur Behandlung schlechter Dienstboten, über die Kunst, einen Mann zu finden, und Aussagen bezüglich künftiger Weltkriege veröffentlicht wurden. So soll D. die Burenkriege (1880-1881 und 1899-1902), den russisch japanischen Krieg (1904/05), den Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914), den Tod des Generals Boulanger und andere tragische Fälle vorausgesagt haben. Über ihre Kriegsprophezeiungen berichtete sogar The New York Times.
Zudem veröffentlichte sie ein Buch über Träume.

W.: Madame de Thèbes: L’Énigme du rêve: explication des songes. Paris: Librairie Félix Juven, 1908.
Lit. “
Mme. de Thebes’s War Prophecies”, dans The New York Times, 21 mars 1915; Schrenck-Notzing, Dr. Albert Frh. v.: Grundfragen der Parapsychologie. Stuttgart: Kohlhammer, 1963, S. 66-71.
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